Bei Medikamenteneinnahme Fahrtüchtigkeit kritisch abwägen

Berlin (dpa/tmn) - Fahren unter Medikamenteneinfluss - darüber machen sich ein Drittel der Bundesbürger wenig Gedanken. Dabei kann es in Kombination mit anderen Genussmitteln zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen.

Nach der Einnahme von Medikamenten sollten Auto- oder Motorradfahrer immer selbstkritisch prüfen, ob sie noch fit genug zum Fahren sind. Denn sowohl rezeptpflichtige als auch freiverkäufliche Arzneimittel können sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken. Darauf weist die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin anlässlich des Tags der Apotheke am Donnerstag (13. Juni) hin. Er steht unter dem Motto „Erst fragen, dann fahren“ und wird vom ADAC unterstützt.

Medikamente gegen Allergien zum Beispiel machen oft müde, so dass die Reaktionsfähigkeit am Steuer eingeschränkt ist. Mögliche Anzeichen für die Nebenwirkungen eines Medikaments sind der ABDA zufolge neben Müdigkeit auch Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder Unruhe. Unter anderem Schlaf- und Beruhigungsmittel, Erkältungspräparate, Antidepressiva und Augentropfen können solche Folgen haben. Zwar gibt es kein generelles Verbot zum Fahren unter dem Einfluss von Medikamenten. Wer unter Arzneimitteleinfluss einen Unfall verursacht, muss aber mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Einer jetzt vorgestellten repräsentativen forsa-Umfrage zufolge hat sich ein Drittel (33 Prozent) der Bundesbürger noch nie aktiv darüber informiert, ob die Arzneimittel, die sie nehmen oder eingenommen haben, ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt. Fast genauso viele Menschen (31 Prozent) ignorieren, dass die Kombination von Medikamenten und Alkohol möglicherweise zu Wechselwirkungen führt. Diese können sich ebenfalls negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken. Im Auftrag der ABDA wurden zwischen 22. und 30. April bundesweit 3014 Menschen ab 18 Jahren in computergestützten Telefoninterviews befragt.