Bei Morbus Bechterew kann Hanteltraining sinnvoll sein
Bad Aibling (dpa/tmn) - Chronische Schmerzen und ein Rücken, der sich zunehmend versteift: Morbus Bechterew ist eine Rheumaerkrankung. Eine neue Studie ergab, dass Betroffene ihre Beschwerden mit einem speziellen Hanteltraining lindern können.
Bei der Rheumaerkrankung Morbus Bechterew trägt nicht nur die bisher empfohlene Aquagymnastik dazu bei, die krankheitstypische Steifheit zu lindern. Auch ein sogenanntes progressives Bewegungstraining mit Hanteln auf einem Gymnastikball könne helfen, sagt Edmund Edelmann vom Berufsverband Deutscher Rheumatologen in Bad Aibling. Er beruft sich auf eine neue Studie, wonach diese Art der Aktivität Patienten beweglicher macht sowie Funktion und Kraft ihrer Muskeln verbessert. Die Gymnastik sei eine empfehlenswerte Ergänzung oder Alternative zum Wassersport.
Für die Studie mussten 30 Teilnehmer zweimal pro Woche acht Übungen mit Kurzhanteln auf dem Ball machen, zum Beispiel Rudern oder in die Hocke gehen. Alle vier Wochen wurden die Gewichte erhöht. Nach 16 Wochen konnten die Patienten einen Test zur körperlichen Belastbarkeit besser absolvieren als die 30 Patienten in der Kontrollgruppe, die nicht auf dem Ball Gymnastik gemacht hatten.
Morbus-Bechterew-Patienten haben chronische Schmerzen, die mittleren und unteren Gelenke ihrer Wirbelsäule versteifen sich immer mehr. Besonders stark sind die Beschwerden Edelmann zufolge nach Ruhephasen, durch Bewegung lassen sie etwas nach. Das Problem sei allerdings, dass die Betroffenen durch die zunehmende Versteifung immer unbeweglicher werden. Dadurch falle es ihnen schwer, ihre Beschwerden durch Bewegung zu lindern. Morbus Bechterew wird auch als versteifende Wirbelentzündung oder ankylosierende Spondyloarthritis (SpA) bezeichnet.