Bei multiresistenten Keimen besonders gründlich putzen

Köln (dpa/tmn) - Sie heißen multiresistente Keime und sind besonders hartnäckig. Mit üblichen Antibiotika lassen sie sich nicht bekämpfen. Das macht sie so gefährlich. Deshalb ist Schutz vor ihnen so wichtig, gerade für diejenigen, die eine geschwächte Immunabwehr haben.

Träger eines multiresistenten Keims und ihre Angehörigen müssen im Haushalt besondere Hygiene walten lassen. Ziel sei in erster Linie, den mit dem Keim besiedelten Menschen vor Infektionen zu schützen, erläutert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln. Zum Entfernen sichtbarer Verschmutzungen mit Blut oder Stuhl sollte man daher Einmalhandschuhe tragen. Die Verschmutzung wird dann mit Einmalpapier, zum Beispiel Küchenkrepp, entfernt und die betroffene Stelle desinfiziert.

Es sollte eine gebrauchsfertige Desinfektionslösung oder ein getränktes Desinfektionsmitteltuch verwendet werden, die den Vermerk auf der Packung tragen, dass das Produkt auf der VAH-Liste geführt wird. Diese Liste stelle eine Art Qualitätssiegel für das Mittel dar, erläutert das KDA in seiner neuen Broschüre „Umgang mit multiresistenten Keimen“.

Nach dem Desinfizieren wird die Fläche mit handelsüblichem Putzmittel gesäubert. Eine routinemäßige Desinfektion zum Beispiel von Türklinken oder Telefonen ist nicht nötig, hier reichen wie bei anderen Flächen im Haushalt auch die üblichen Mittel.

Multiresistente Keime sind Bakterien, die sich nicht mit gewöhnlichen Antibiotika bekämpfen lassen. Dazu zählt zum Beispiel das Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Träger eines multiresistenten Keims sind davon besiedelt, ohne erkrankt zu sein. Haben sie besondere Risiken wie eine geschwächte Immunabwehr, etwa durch eine Chemotherapie, Druckgeschwüre oder Blasenverweilkatheter, können sie schwer erkranken, wenn etwa MRSA-Keime in eine Wunde geraten.

Service:

Die Broschüre „Umgang mit multiresistenten Keimen“ kann für 6 Euro zuzüglich Versandkosten unter der Artikel-Nummer 4037 bestellt werden bei: Kuratorium Deutsche Altershilfe, Versand, An der Pauluskirche 3, 50677 Köln, Telefon: 0221/931 84 70, Fax: 0221/931 84 76.