Bei Wespenstich-Allergie Notfallset parat haben
Mönchengladbach (dpa/tmn) - Wespenstiche werden für Allergiker oft ausgesprochen gefährlich. Atemnot, Kreislaufprobleme und Bewusstlosigkeit können die Folgen sein. Wer auf das Insektengift allergisch reagiert, braucht deshalb unbedingt ein Notfallset.
Wespenstiche brennen nicht nur unangenehm und schwellen an: Für Allergiker können sie richtig gefährlich werden. Während bei Menschen ohne Insektengift-Allergie meist das Kühlen der betroffenen Stelle mit einem kalten Lappen oder Hausmitteln wie einer Scheibe Zwiebel oder Zitrone ausreicht, sollten Allergiker immer ein Notfallset zur Hand haben, sagte Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach.
„Erste Anzeichen für eine stärkere allergische Reaktion auf einen Wespenstich sind ein Kratzen im Hals, juckende und gerötete Haut, Nesselausschlag oder anschwellende Lippen“, erläuterte die Expertin. Wer dann kein Notfallset mit einem Antihistaminikum, einem Kortisonpräparat und einem Adrenalin-Autoinjektor parat hat, riskiere dramatische Folgen. Bei schweren Reaktionen kann es zu Atemnot und Kreislaufproblemen oder Bewusstlosigkeit und einem anaphylaktischen Schock kommen.
Das Set bekommen Allergiker vom Arzt verordnet, wenn bei ihnen eine Insektengift-Allergie nachgewiesen wurde. „Sie sollten Ihre Umgebung auch immer informieren, dass Sie allergisch sind und ein Set dabei haben“, rät die Allergieexpertin. Bei Patienten mit Allergien auf Insektengifte lohne es sich auch, über eine Hyposensibilisierung mit dem ursächlichen Insektengift, auch spezifische Immuntherapie genannt, nachzudenken. Dadurch könne „in nahezu fast allen Fällen“ ein Schutz erreicht werden.
Ansonsten empfiehlt Schwalfenberg zum Schutz vor Stichen, keine raschen Bewegungen zu machen, wenn sich eine Wespe nähert, und auch nicht nach dem Tier zu schlagen. „Seien Sie vorsichtig beim Obst- und Blumenpflücken, denn dort können ebenfalls Wespen lauern“, sagte sie. Außerdem sollten im Sommer vor allem im Freien keine süßen Speisen, Fleisch oder Getränke offen herumstehen und keine Parfüms benutzt werden - die enthaltenen Duftstoffe locken die Insekten ebenfalls an.
Vorsicht sei in der Nähe von Mülltonnen oder Papierkörben, zum Beispiel auf Rastplätzen, angebracht. Weiteren Schutz vor Stichen bieten eine den Körper gut bedeckende Kleidung, Insektengitter vor den Fenstern sowie der Verzicht aufs Barfußlaufen.