Ratgeber Darauf kommt es an: Woran erkennt man die Wasserqualität?
Unser Trinkwasser gilt als eines der am besten kontrollierten Lebensmittel überhaupt. Doch welche Parameter werden im Wasserwerk bestimmt und was kommt davon bei uns noch an?
Welche neuen Herausforderungen gibt es bei der Wasserqualität und wie kann man diese als Verbraucher überprüfen?
Wasserparameter
Die Trinkwasserordnung gibt in Deutschland vor, welche Wasserqualität von Wasserwerken ins öffentliche Netz eingebracht werden darf. Der Gesetzgeber hat eine große Menge an Grenzwerten in der Trinkwasserverordnung festgelegt, die regulieren sollen, welche Stoffe in welcher Menge im Wasser vorhanden sein dürfen. Das umfasst nicht nur Umweltgifte, sondern auch natürlich vorkommende Mineralien und Bakterien. Je nach Anwendungszweck müssen auch bei anderen Wasserarten Grenzwerte eingehalten werden. Und als Verbraucher wünscht man natürlich, die bestmögliche Wasserqualität zum Beispiel auch für Poolwasser oder das Gießwasser im Garten zu erhalten. In öffentlichen Einrichtungen und für Dienstleister gibt es umfangreiche Pflichten, doch was tun, wenn zum Beispiel das eigene Brunnenwasser eingesetzt werden soll?
Wasser testen lassen
Mit dem menschlichen Erfindungsgeist werden immer neue Chemikalien erzeugt, die schließlich in die Umwelt gelangen. Für den Verbraucher sind diese nicht zu erkennen. Wer nicht gerade ein voll ausgestattetes Labor zu Hause hat, hat keine Chance, mehr als die wichtigsten Grundwerte zu testen. Das bedeutet, dass man auf professionelle Wassertests zurückgreifen sollte. Dazu wird das Wasser vom Verbraucher in ein Analytikinstitut eingeschickt, welches das kostbare Nass auf Herz und Nieren prüft.Je nachdem, für welchen Untersuchungsgrad man sich entscheidet, erfährt man nach dem Test, wie hoch die Konzentration zum Beispiel von Uran, Arsen und Blei, aber auch an Stickstoffverbindungen wie Ammonium und Nitrat oder Mineralsalzen ist. Auch biologische Messwerte wie der Befall mit Legionellen oder Colibakterien wird untersucht.Auf diese Weise erhält der Einsender ein umfangreiches Bild der Wasserqualität und kann entscheiden, ob diese für den gewünschten Einsatzzweck ausreicht.
Spuren und Mikrospuren
Wissenschaftler beobachten mit Sorge die Auswirkungen auch geringer Mengen von Schadstoffen in der Umwelt. So gelangen zum Beispiel über unser Abwasser Wirkstoffe von Verhütungsmitteln und Medikamenten ins Wasser, wo sie lange verbleiben, ehe sie abgebaut werden. Warum sollte uns Menschen das stören? Diese Substanzen können im Wasser in noch so kleiner Menge vorhanden sein, entlang von Nahrungsketten reichern sie sich an. Das beginnt bei Algen und Bakterien und geht weiter über Filtrieren, die jeden Tag große Mengen von Wasser durch Filterorgane spülen, um Kleinstlebewesen herauszusammeln. Schließlich werden auch diese gefressen und wieder gefressen und erhöhen dabei auf jeder Stufe die Schadstoffkonzentration. Dieser Prozess wird Bioakkamulation genannt. Am Ende werden Fische gefangen und verzehrt, die volle Mikroplastik und anderer unangenehmer Substanzen stecken.
Emissionsschutz
Natürlich kann man immer kompliziertere Technik aufwenden, um Wasser zu reinigen und die Belastung zu verringern. Doch die Bioakkumulation trifft uns über Nahrungsmittel auf Umwegen, die wir auch durch komplexe Wasserreinigung nicht im Griff haben. Wichtig wäre es daher, alles zu unternehmen, damit Schadstoffe gar nicht erst ihren Weg in unser Wasser finden. Das bedeutet am Beispiel von Mikroplastik, dass deren Einsatz in Konsumgütern und Industrie so weit wie möglich reduziert werden muss. Auch andere Substanzen benötigen derartige Regulation. Oftmals erfahren wir von einer schädlichen Wirkung einzelner Chemikalien erst dann, wenn es bereits zu spät ist.
Fazit
Wasserqualität ist ein komplexes Thema, bei dem Verbraucher oft professionelle Unterstützung finden. Mit einem im Labor durchgeführten Wassertest erhalten Sie alle wichtigen Informationen, um die Tauglichkeit Ihres Wassers einschätzen zu können.