Die Wanne als Wellness-Oase - Badezusätze selbst herstellen
München (dpa/tmn) - Hektik ade: Kaum etwas ist nach einem stressigen Tag entspannender, als sich daheim in der Wanne im warmen Wasser zu räkeln. Die wohltuende Wirkung eines solchen Bades lässt sich verstärken - mit duftenden Zusätzen, die selbst angerührt werden.
Es ist nicht teuer und schon gar nicht aufwendig. Wer seinem Körper und seiner Seele etwas Gutes tun will, muss nicht unbedingt einen ganzen Tag in einer Wellness-Oase verbringen. Pure Entspannung gibt es auch daheim in der Wanne - mit selbst hergestellten Badezusätzen. Ob getrocknete Kräuter, Blüten, Meersalz oder ätherische Öle - bei der Zusammensetzung der Mischung sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Eine von zig Varianten: Einen Becher Naturjoghurt, zwei Esslöffel Honig sowie je fünf Tropfen Orangen- und Zitronenöl in einem Gefäß miteinander verrühren. Anschließend eine Vanilleschote aufschlitzen, den Inhalt ausschaben, zur Mischung geben - und dann ab in die Wanne damit. „Ein Badezusatz sollte dem einlaufenden Wasser zugegeben werden, kurz bevor man in die Wanne steigt“, sagt Maria Hoch vom Verein Aroma Forum International in München.
Die Temperatur des Wassers beträgt idealerweise etwa 37 bis 38 Grad. Höhere Temperaturen sind nicht geeignet, da sie den Kreislauf zu sehr belasten. „Um zu vermeiden, dass die Haut austrocknet, sollte man nicht öfter als zweimal die Woche und nicht länger als jeweils 20 Minuten in die Wanne steigen“, rät Ursula Hilpert-Mühlig vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker.
Viele der Grundzutaten für selbst gemachte Badezusätze finden sich in der Küche, dazugemischt werden dann gegebenenfalls noch ein paar spezielle Wirkstoffe. Wer etwa seinen Körper entsäuern will, kann sich einen basischen Badezusatz zubereiten. „Ein solches Vollbad ist enorm gesundheitsfördernd“, erklärt Renate Donath vom Vorstand des Bundesverbands Deutscher Kosmetiker/innen (BDK). Ein basischer Badezusatz besteht aus etwa zwei bis drei Esslöffeln Meersalz oder basischem Salz.
Ein Baldrian-Bad hilft bei Nervosität, wie Hilpert-Mühlig sagt. Für den Zusatz werden 100 Gramm Wurzeln auf einen Liter Wasser gekocht. Wer unter Durchblutungsstörungen leidet, kann sich in ein Brennnessel-Bad legen. Dafür wird ein Zehn-Liter-Eimer mit nichtsamenden Brennnesseln gefüllt. Sie sind zum Beispiel in Reformhäusern erhältlich. Der Inhalt des Eimers kommt in die leere Wanne. Darauf wird so viel Wasser gefüllt, dass das Kraut gerade bedeckt ist. Das Ganze muss nun etwa acht Stunden ziehen, dann kommt das Badewasser obendrauf. „Nach dem etwa 15-minütigen Bad sollte man sich nicht abtrocknen, sondern in ein Leinentuch hüllen und nachruhen“, erläutert Hilpert-Mühlig.
Nicht zuletzt der Zusatz von ätherischen Ölen kann das Badewannen-Erlebnis zu einem echten Genuss machen. Ihr Duft wird über die Nase aufgenommen, das Öl dringt in die Hautporen ein. „Ätherische Öle im Badewasser sind eine Wohltat für den Körper sowie Balsam für die Seele“, sagt Hoch. Man kann sie sich auf unterschiedlichste Weisen zunutze machen, denn sie wirken etwa hautpflegend, beruhigend, entkrampfend, entzündungshemmend, anregend oder aphrodisierend.
Beim Kauf von ätherischen Ölen sollten Verbraucher darauf achten, dass diese rein und nicht mit synthetischen Substanzen gestreckt sind, erklärt Donath. Die Öle müssen sparsam verwendet werden. Ein Zuviel ist zu duftintensiv und kann zu allergischen Reaktionen führen.
Ätherische Öle gibt es - je nach Verwendung - in den unterschiedlichsten Duftnoten, ob nun Rose, Zedernholz oder Bergamotte. „Diese Öle sind per se nicht wasserlöslich“, erläutert Hoch. Sie müssen immer mit einem Bindemittel zusammengeführt werden - das kann etwa Joghurt, Sahne oder Milch, Meersalz, Honig oder Essig sein oder ein Pflanzenöl wie Mandel- und Aprikosenkernöl. Solche Badezusätze sollten immer frisch zubereitet und nicht länger als 24 Stunden aufbewahrt werden. Da der Zusatz rein theoretisch Allergien auslösen kann, ist ein Test auf einer kleinen Hautstelle ein Muss.
Hoch empfiehlt bei einer Erkältung mit Husten und Schnupfen folgenden Badezusatz: Vier Tropfen Lavendel- sowie je drei Tropfen Latschenkiefer- und Cajeputöl in drei Esslöffeln Tannen- oder Akazienhonig gut verrühren und in das Badewasser mischen.
Wer seiner Haut etwas Gutes tun und sie pflegen möchte, mischt je drei Tropfen Benzoe Siam und Rosengeranie sowie vier Tropfen Bergamotte mit einem Becher Sahne und gibt diese Mixtur ins Badewasser.
„Nach dem Baden sollte man mindestens 20 Minuten nachruhen“, sagt Hilpert-Mühlig. Ideal ist, wenn das Bad abends unmittelbar vor dem Zubettgehen erfolgt. Dann ist der Körper entspannt - und einem erholsamen Schlaf steht nichts mehr im Wege.