Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Schuppenflechte
Die Telefone der Hautexperten standen gestern nicht still. Vor allem Alternativen zu Cortison waren gefragt.
Düsseldorf. Schuppenflechte (Psoriasis) kann jeden treffen. Die Auslöser sind vielfältig: Stress, Fehlernährung, Allergien, eine Mandelentzündung. Die Telefone standen bei unserer Leseraktion nicht still.
Die drei Experten — Dermatologe Professor Thomas Dirschka, Christine Schüller von der Selbsthilfegemeinschaft Haut e. V. und Professor Percy Lehmann, Zentrum für Dermatologie Helios Klinik Wuppertal — hatten am Mittwoch keine Zeit, um Luft zu holen. Hier die häufigsten Fragen und Antworten:
Gibt es alternative Therapien neben Cortison-Salben?
Ja, einige sogar. Bei jahrzehntelanger Verwendung von Cortison kann die Haut sehr dünn werden. Alternativen sind Salben mit Vitamin D3 oder Calcineurin-Inhibitoren, ebenfalls in Cremeform. Auch eine UV-Bestrahlung kann helfen.
Was hilft gegen den Juckreiz?
Eine gute Hautpflege ist entscheidend, beispielsweise mit Ölbädern, Rückfettung und Harnstoff. Antihistaminika-Tabletten können den Juckreiz ebenfalls lindern.
Existiert ein Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und Gelenkschmerzen?
Ja. Viele Patienten wissen aber nicht, dass die Hautkrankheit auch Einfluss auf die Gelenke und auf das Herz-Kreislaufsystem haben kann. Psoriasis-Betroffene haben ein viermal so hohes Herzinfarktrisiko. Man sollte auf jeden Fall den Hausarzt oder Kardiologen darauf hinweisen, dass man Schuppenflechte hat. Es gibt zum Beispiel Herzmedikamente, die eine Psoriasis verstärken können.
Empfehlen Sie für Kinder eine spezielle Behandlung?
Meist wird Cortison verschrieben. Leider gibt es auf dem Markt noch keine auf Kinder abgestimmte Mittel. Eine Möglichkeit wäre auch hier eine Klinische Studie.
Welchen Einfluss hat ungesunde Ernährung?
Ungesunde Ernährung kann die Schuppenflechte, genauer gesagt die Entzündungsaktivität, auf jeden Fall verstärken. Deshalb sollten die Patienten auf ausgewogene Kost achten.
Was ist, wenn man alle Therapien schon ausprobiert hat und nichts wirkt?
Dann kann eine klinische Studie die Lösung sein. Patienten testen noch nicht zugelassene Medikamente, die ganz neue Therapie-Möglichkeiten eröffnen. Ein Beispiel sind sogenannte Biologicals. In den vergangenen Jahren hat sich bei der Entwicklung einiges getan.