Kinder mit Schuppenflechte über ihre Krankheit aufklären
Köln (dpa/tmn) - Bereits bei Säuglingen können die unangenehmen Hautveränderungen auftreten. Oft erkranken Kinder aber erst nach dem 15. Lebensjahr an Schuppenflechte. Um die seelische Belastung zu reduzieren, sollten Eltern frühzeitig mit Rat und Tat zur Seite stehen.
(Psoriasis) ist eine chronische Hautkrankheit, die sich durch starken Juckreiz und bevorzugt in der kälteren Jahreszeit bemerkbar macht. „Sie kann Kinder körperlich und seelisch belasten“, sagt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. „Deshalb sollten Eltern ihre Kinder frühzeitig und altersgerecht darüber aufklären und bei Bedarf auch Betreuer der besuchten Gemeinschaftseinrichtungen informieren, dass es sich um keine ansteckende Krankheit handelt.“ Wenn möglich sollten betroffene Kinder an Psoriasis-Schulungen teilnehmen.
Die Psoriasis hat ihren ersten Ausbruch in der Regel nach dem 15. und vor dem 35. Lebensjahr. Sie kann aber auch schon bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Schulkindern an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und sich anders äußern als bei Erwachsenen. Bei Säuglingen kann sich eine Schuppenflechte im Windelbereich zeigen, als sogenannte Windelpsoriasis (napkin psoriasis). Typisch für etwas ältere Kinder sind betroffene Handflächen und Fußsohlen (Plaquetyp). Es treten aber auch Hautveränderungen im Gesicht, auf der Kopfhaut und in der Genitalregion auf.
Insgesamt ist bei Kindern die Schuppenbildung meist nicht so ausgeprägt wie bei Erwachsenen. „Da eine Schuppenflechte im Kindesalter eher selten ist und anders ausgeprägt sein kann als bei Erwachsenen, ist es wichtig, dass Eltern dem Kinder- und Jugendarzt darüber berichten, wenn sie oder Verwandte von einer Schuppenflechte betroffen sind“, erläutert Fegeler. Bei einem Elternteil mit Psoriasis hat das Kind ein zehnprozentiges Erkrankungsrisiko, haben beide Elternteile Schuppenflechte, steigt das Risiko auf 50 Prozent. Spezielle Salben und eine der Jahreszeit angepasste regelmäßige Hautpflege helfen, insbesondere sichtbare Hautflächen von den „Ausschlägen“ zu befreien.
Die genauen Ursachen von Psoriasis sind noch nicht erforscht. Genetische Komponenten zusammen mit bestimmten Auslösern, beispielsweise Infektionen etwa mit Streptokokken und Stress, spielen eine Rolle.