Erfrischend lecker: Joghurt-Desserts für den Sommer
Berlin (dpa/tmn) - Dank seiner erfrischenden Säure kommt Joghurt in den Sommermonaten als Nachtisch ganz groß raus. Das ist zwar nicht immer diät-tauglich, aber auf jeden Fall leichter als Sahne-Desserts.
In Zeiten von leichter, frischer Küche ist Joghurt eine unverzichtbare Zutat. Sie verspricht Gesundheit und Geschmack gleichermaßen. „Eine typische Kombination in Sommerdesserts ist Joghurt mit frischen Erdbeeren oder anderen Beeren“, erläutert Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband in Berlin. Die frischen Früchte werden ganz, geschnitten oder als Püree untergemischt.
Ein schnelles Joghurt-Dessert lässt sich durch Gewürze oder weitere Zutaten aufpeppen. „Mit Honig, ein wenig Rosenwasser, Anis und Zimt bekommt die Creme eine orientalische Note“, schlägt Ernst Karl Schassberger von der Köche-Vereinigung Eurotoques im baden-württembergischen Ebnisee vor. Kokosmilch und -flocken bringen exotisches Flair. Nüsse in allen Varianten sorgen für kernigen Biss. Zitronenmelisse oder Pfefferminze unterstreichen die Frische. Und Vanille schließlich ist der klassische Begleiter.
Auch ein wenig Süße darf nicht fehlen. Wer keinen Honig mag, nimmt Rohrzucker oder Rübenzucker. Sie lösen sich im kalten Joghurt allerdings schwer auf. „Für ganz zarte Desserts bietet sich deshalb Puderzucker an“, sagt Schassberger. „Oder man stellt aus Rohrzucker und etwas Flüssigkeit Läuterzucker her und rührt diesen unter.“
Wer sicher sein möchte, dass sein Lieblingsjoghurt keine Aromen, Dickungsmittel oder Konservierungsstoffe enthält, kann sich selbst an die Produktion wagen: Zunächst wird ein Liter Milch erhitzt und auf 45 Grad abgekühlt. Dann werden drei bis vier Esslöffel gekaufter, nicht wärmebehandelter Joghurt verrührt, bis er flüssig ist, und gleichmäßig unter die Milch gegeben.
Alternativ können Joghurt-Kulturen aus dem Reformhaus verwendet werden. Diese Mischung kommt in verschließbare Gefäße und muss dort etwa fünf bis acht Stunden bei konstant 40 Grad brüten. Dabei dürfen die Gefäße nicht bewegt werden. „Wer keinen elektrischen Joghurt-Bereiter hat, kann seinen Backofen auf 50 Grad vorheizen und die Gläser dann hineinstellen“, erläutert Gabi Kaufmann vom Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Wichtig ist neben der konstanten Brüttemperatur, dass penibel sauber gearbeitet wird.
Ob nun selbst hergestellter oder fertig gekaufter Naturjoghurt: Joghurt-Cremes mit Früchten sind der einfache Nachtisch im Alltag. Eine Mousse ist dagegen die feierliche Krönung für besondere Anlässe. Ihre Grundmasse aus Joghurt und Sahne zergeht auf der Zunge. Kommt Gelatine hinzu, lässt sie sich sogar beliebig formen. Als Nocken lässt sich die Mousse gut präsentieren - etwa mit frischen Himbeeren, mit warmen Zimtzwetschgen oder in einer leuchtenden Mango-Kaltschale. Joghurt-Creme und Mousse kommen am besten ganz frisch zubereitet auf den Tisch.
Grundsätzlich stellt sich die Frage: Welchen Joghurt als Basis nehmen? Eine wichtige Rolle spielt der Fettgehalt. Er liegt je nach Produkt zwischen 0,3 und 3,5 oder mehr Prozent. „Mit dem Fettgehalt nehmen auch die Cremigkeit und das geschmeidige Gefühl im Mund zu, der Säuregeschmack hingegen nimmt eher ab“, erklärt Kaufmann. Auch wenn es nicht immer ein Magerjoghurt ist, der in der Nachspeise landet - gesund ist das Dessert dennoch. Zum einen stecken im Joghurt alle gesundheitlichen Werte der Milch.
Hinzu kommen die Milchsäurebakterien. Sie sorgen zum einen dafür, dass der Körper das Kalzium und Phosphor besser aufnehmen kann, und fördern die Verdauung. Laut Börgermann sind sie auch dafür verantwortlich, dass unterschiedliche Geschmacksrichtungen entstehen, nämlich mildere oder säuerlichere Joghurts.