Erstmals Impfung gegen Meningokokken B verfügbar
Marburg (dpa) - Seit 2. Dezember ist in Deutschland ein Impfstoff gegen Meningokokken B erhältlich. Die Arznei soll Säuglinge ab zwei Monaten vor den gefährlichen Bakterien schützen.
In Deutschland gibt es neuerdings eine Impfung gegen Meningokokken B. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) hat noch nicht über eine Empfehlung des Impfstoffs entschieden.
Der Erreger zählt zu den häufigsten Auslösern von Hirnhautentzündung und Blutvergiftung bei Kindern und Jugendlichen. Laut RKI werden zwar nur rund 300 Meningokokken-B-Infektionen pro Jahr gemeldet, diese sind aber wegen ihrer Schwere gefürchtet. Jeder Zehnte stirbt, einer von fünf trägt Behinderungen davon. Säuglinge und Kleinkinder sind am stärksten gefährdet.
Die Impfung können Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten bekommen. Sie wird im Abstand von vier Wochen zweimal wiederholt. Im zweiten Lebensjahr gibt es eine weitere Impfung. Einige Krankenkassen erstatten die Impfung als sogenannte Satzungsleistung - sie wird also zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen Leistungen gewährt. Der BVKJ hat eine Liste der Kassen veröffentlicht, die die Kosten aktuell übernehmen. Nach Angaben des Verbandes wird die Sächsische Impfkommission den Schutz ab 1. Januar 2014 empfehlen.
Der Pharmakonzern Novartis hatte die Vakzine entwickelt, die unter dem Namen Bexsero vermarktet wird. Es ist der weltweit erste Impfschutz gegen Meningokokken der Serogruppe B. Impfstoffe gab es vorher gegen die Serogruppen A, C, W135 und Y.