Erwachsene mit ADHS: Psychoedukation kann helfen

Berlin (dpa/tmn) - Erwachsenen mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) kann mit einer Psychoedukation geholfen werden. Dabei werden die Betroffenen ausführlich über alle wichtigen Aspekte der Erkrankung aufgeklärt.

Eine Psychoedukation kann Erwachsenen mit ADHS helfen. „Der erste Schritt nach der Diagnose ist, dass Erwachsene mit ADHS verstehen lernen, dass bei ihnen die Verarbeitung von Informationen im Gehirn nicht optimal verläuft“, sagt Prof. Michael Rösler von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin (DGPPN).

Im Rahmen der Psychoedukation werden auch individuelle Lebensbezüge hergestellt, etwa welche Bedeutung ADHS für die bisherige persönliche Biografie hatte. „Diese Aufklärung kann bereits zu einer deutlichen emotionalen Entlastung führen“, so Rösler. Denn ein Teil der Betroffenen sei schon zufrieden, wenn sie nach langer Zeit eine Erklärung für ihre Symptome und Probleme bekommen. Eine Therapie biete sich an, wenn Betroffene unter einem hohen Leidensdruck stünden, ergänzt Rösler, der auch Direktor des Instituts für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg ist.