Experten warnen vor Asche von Kunststofffasern
Für Feuerwehrleute, Ersthelfer oder Polizeibeamte ist das eine Gefahr, wenn sie an Unfallorten ungeschützt mit der Asche in Kontakt kommen
Erding/Hamburg (dpa) - Experten der Bundeswehr warnen einem Bericht des NDR zufolge vor möglichen Gesundheitsgefahren durch bestimmte Kunststofffasern in Autos und Flugzeugen. Die Asche sogenannter CFKs, mit Kunststoffen imprägnierter Kohlenstofffasern, könnte laut ihrer Einschätzung krebserregend sein. Das berichtet das NDR-Fernsehmagazin „Hallo Niedersachsen“ unter Berufung auf Forschungsergebnisse des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) in Erding bei München.
Im Brandfall könnten demnach lungengängige Fasern freigesetzt werden - mit ähnlicher Wirkung wie bei Asbest. Der Institutsleiter Georg Maier bestätigte die Forschungsergebnisse am Montag der Nachrichtenagentur dpa. „Wie denken, dass die Situation beherrschbar ist, aber man muss vorbereitet sein“, sagte er. „Normalerweise können Kohlenstofffasern nicht eingeatmet werden“, zitiert der NDR den WIWeB-Wissenschaftler Sebastian Eibl.
„Erreichen sie aber Temperaturen von mehr als 650 Grad, verändern sich die Fasern und erreichen eine kritische Größe, die in die Lunge eindringen kann.“ Damit steht das Material nach NDR-Angaben nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Das bedeute vor allem für Feuerwehrleute, Ersthelfer oder Polizeibeamte eine Gefahr, wenn sie an Unfallorten ungeschützt mit der Asche in Kontakt kommen.
Experten der Bundeswehr forschen seit Jahren an CFK, weil solche Materialien auch im militärischen Bereich immer mehr eingesetzt werden. Der Verbundwerkstoff ist äußerst strapazierfähig, dabei aber auch sehr leicht und wird darum nicht nur von der Flugzeugindustrie genutzt, sondern auch bei Autos und Alltagsgegenständen.