Forscher: E-Zigaretten nicht unbedenklich

Heidelberg (dpa) - Elektrische Zigaretten sind nach derzeitigem Stand keine unbedenkliche Alternative zu herkömmlichen Glimmstängeln. Krebsforscher warnen: Bisher sei die chemische Zusammensetzung der Partikel unbekannt, die beim Rauchen der E-Zigaretten entstünden.

E-Zigaretten seien keine unbedenkliche Alternative. Darauf weist Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Mittwoch (30. November) in Heidelberg. Die amerikanische Regulierungsbehörde für Nahrungs- und Arzneimittel, FDA, habe in einigen Flüssigkeiten von E-Zigaretten tabakspezifische Nitrosamine gefunden. Diese seien auch in geringen Mengen krebserzeugend.

Wegen der unklaren Datenlage könnten sich Verbraucher nicht darauf verlassen, dass E-Zigaretten gesundheitlich unbedenklich seien, erklärte Pötschke-Langer. Die E-Zigaretten sollten daher nicht frei verkäuflich sein. Das DKFZ rät auch davon ab, das Rauchen der elektronischen Glimmstängel zum Beispiel in Gaststätten oder am Arbeitsplatz zu erlauben. Es bestehe der begründete Verdacht, dass der beim Rauchen entstehende Dampf die Luft in Innenräumen belaste. So könnten E-Zigaretten auch die Erfolge des Nichtraucherschutzes wieder zunichtemachen, wenn sie als harmloser Ersatz angesehen würden, sagte Pötschke-Langer.

Befürchtungen, Raucher würden wegen des öffentlichen Rauchverbots zu Hause umso mehr rauchen, haben sich einer DKFZ-Studie zufolge nicht bestätigt. Im Gegenteil: Immer mehr Raucher in Deutschland wollen auch in ihrer eigenen Wohnung keinen Qualm mehr haben. Der Studie zufolge hatten vor der Einführung der Nichtrauchergesetze im Jahr 2007 etwa 30 Prozent der Raucher ein vollständig rauchfreies Zuhause, zwei Jahre später waren es 41 Prozent. Insgesamt etwa 69 Prozent der Raucher in Haushalten mit kleinen Kindern unter 5 Jahren verbieten das Qualmen zu Hause vollständig. Für die Studie wurden in Deutschland 1500 Raucher befragt.