Fränkische Winzer erwarten einen „Qualitätswein“
Würzburg (dpa) - Frost im Mai, ein verregneter Sommer und zu wenig Sonne - das Jahr 2011 stand für die Weinbauern unter keinem guten Stern. Trotz dieser negativen Vorzeichen könnten die fränkischen Winzer einen hervorragenden Qualitätswein produzieren.
„Die Voraussetzungen für einen sehr guten Wein sind gegeben“, sagte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann. Den Entwicklungsstand der Reben bezeichnete der Fachmann als sehr gut. „Wir brauchen jetzt Sonne“, formulierte Steinmann den Wetterwunsch der Winzer.
Das Wetter im August und im September sei ganz entscheidend für die Qualität eines Weines. In dieser Zeit entwickele sich die Frucht der Reben. Warme Tage und kühle Nächte seien die idealen Voraussetzungen für ein fruchtiges Weinaroma. So entstehe ein Wein, der dem Geschmack vieler Deutscher entspreche. „Es gibt ja den deutschen Trend, dass fruchtige Weine mit einem leichten Säurespiegel immer beliebter werden“, sagte Steinmann erläuternd. Um die zehn Grad Celsius kalt darf es dem Weinexperten zufolge in den Nächten gern werden. „Nur Regen brauchen wir eigentlich nicht mehr.“
Und obwohl im Mai einige Weinstöcke erfroren sind, könnten die Winzer am Saisonende vom Frost profitieren: „Die Weinstöcke, die im Mai nicht erfroren sind, haben durch die warmen Tage davor einen guten Reifevorsprung“, sagte der Verbandspräsident. Zudem hatten die Pflanzen mehr Kraft für die übrigen Blüten des Weinstocks. Auch das mache den Wein deutlich besser. „Je kleiner die Menge der Früchte am Rebstock, desto besser ist die Qualität“, erklärte Steinmann.