Größer, straffer, praller - Die Trends der Schonheits-OPs
Berlin (dpa) - Größere Brüste, straffere Lider oder eine glattere Stirn: Gründe für eine Schönheits-Operation gibt es viele. Eine repräsentative Umfrage der Deutschen Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie (DGÄPC) legt offen, wer sich warum in Deutschland unters Messer legen will.
Brüste: Brustvergrößerungen mit Implantaten sind der Umfrage zufolge die beliebtesten Schönheits-OPs in Deutschland. In Folge des Skandals um Billigimplantate der französischen Firma PIP ging die Nachfrage nach DGÄPC-Angaben allerdings einige Jahre lang zurück. 2015 stieg sie erstmals wieder. So manche Frau setzt dabei auch auf Natürlichkeit: 2015 planten demnach mehr weibliche Patientinnen eine Brustvergrößerung mit Eigenfett als noch im Vorjahr.
Alter: Die Patienten von ästhetisch-plastischen Chirurgen werden immer älter. Zuletzt waren sie im Schnitt 42 Jahre und sechs Monate alt. Zum Vergleich: 2010 waren sie vier Jahre jünger. Bei der Brustvergrößerung beobachtet DGÄPC-Präsident Sven von Saldern vor allem zwei Altersgruppen: „Die junge Frau, die nach der Pubertät feststellt: Es wächst nichts mehr“. Und die Mutter Mitte oder Ende dreißig, die ihre frühere Brustform zurück will. Mit 31,7 Jahren sind Patienten, die eine Brustvergrößerung planen, im Schnitt am jüngsten. Das höchste Durchschnittsalter haben mit 56,9 Jahren Menschen, die Hals, Stirn oder Gesicht liften lassen wollen.
Risiko: Bei Schönheits-Operationen wollen die Deutschen laut Umfrage auf Nummer sicher gehen: Vier von fünf Frauen und fast 72 Prozent der Männer gaben an, sich über Risiken informiert zu haben. Facharzt Jens Baetge von der Nürnberger Klinik für Ästhetisch-Plastische Chirurgie mahnt aber: „Fachärzte werden dadurch nicht von ihrer Aufklärungspflicht befreit.“
Männer: „Männer wollen straffe Lider und wenig Fett“, fasst DGÄPC-Präsident von Saldern zusammen. Solche Eingriffe werden von ihnen am stärksten nachgefragt. Insgesamt stehen Schönheits-OPs bei Männern aber nicht so hoch im Kurs wie bei Frauen: Der Männeranteil in der ästhetisch-plastischen Chirurgie lag 2015 bei 13,5 Prozent.
Familienstand: Schön für den Partner, sich selbst oder doch für die Balz? Der Umfrage zufolge waren zuletzt fast 60 Prozent der weiblichen Patienten nicht auf der Suche: Sie gaben an, verheiratet oder liiert zu sein. Auch bei den Männern lag der Anteil der fest Vergebenen bei 54,2 Prozent.
Nachsorge: Für 74,6 Prozent der Frauen ist es „sehr wichtig“, dass der Chirurg auch nach der OP für die Nachsorge erreichbar ist. Bei den Männern gaben das mehr als 57 Prozent an.