Grundumsatz: So wird der Energiebedarf berechnet
Köln (dpa-infocom) - Ob im Diät-Ratgeber oder in der Sportzeitschrift - oft ist vom sogenannten Grundumsatz die Rede. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Ein Sportwissenschaftler verrät, was hinter dem Begriff steckt und wie man den eigenen Grundumsatz berechnen kann.
Gemeinsam mit dem Grundumsatz fallen in Zeitschriften oder im Fernsehen oft Begriffe wie Leistungsumsatz oder Energieverbrauch, wenn es um die Themen Sport und Diät geht. Der Sportwissenschaftler Ingo Froböse ist Leiter des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln und erklärt, was sich hinter diesen Begriffen versteckt.
Was ist der Grundumsatz?
Der menschliche Körper braucht Energie. Diese nimmt er über die Nahrung auf. Auch in absoluter Ruhe benötigt er Energie, zum Beispiel, um überhaupt atmen zu können. Diese Energiemenge nennt man Grundumsatz. Der Grundumsatz hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Geschlecht, Alter und der körperlichen Verfassung.
Die Energie, die durch Sport oder körperliche Arbeit zusätzlich verbraucht wird, bezeichnet man als Leistungsumsatz. Einen geringen Anteil am Energiebedarf hat zudem die Thermogenese: Sie ist zuständig für die vollständige Zersetzung der Nahrung und sorgt beispielsweise bei Stress für einen erhöhten Puls.
Wie berechnet man den Grundumsatz?
Für die Berechnung des Grundumsatzes gibt es eine Faustformel. Sie lautet bei Frauen: 1 Kilokalorien (kcal) pro Kilogramm Körpergewicht (kg) mal 24 Stunden ergeben den Energieverbrauch für einen Tag. Eine 65 Kilogramm schwere Frau kommt so auf einen Wert von 65 kg mal 24 Stunden = 1560 kcal am Tag. So viele Kalorien kann sie aus der Nahrung aufnehmen ohne dicker zu werden und ohne dafür Sport zu machen. Männer haben durchschnittlich einen Grundumsatz von rund 1800 kcal. Bei ihnen lautet die Faustformel: 1,1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht mal 24 Stunden.
Gibt es keine genauere Messung?
Wem diese Faustformel zu ungenau ist, kann seinen Grundumsatz mit Hilfe der Spirometrie - einer Atemanalyse - genauer berechnen lassen. Fitnessstudios und sportärztliche Praxen bieten dieses Verfahren an. Die Untersuchung kostet etwa 45 Euro.