Halsmuskeln nach Schleudertrauma stärken
Bochum (dpa/tmn) - Halskrausen nach einem Schleudertrauma gehören der Vergangenheit an: Heute wird getapet. Neben dem Aufkleben einer Art Heftpflaster raten Experten eher zu stabilisierenden Übungen als zum Ruhigstellen der Halswirbelsäule.
Experten halten es mittlerweile nicht mehr für sinnvoll, die Halswirbelsäule sofort für längere Zeit ruhig zu stellen. Heute wisse man, dass das die wichtige Stützmuskulatur schwächt und Beschwerden eher noch verschlimmert, sagt Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten in Bochum. Deutlich effektiver sei es, nach einer kurzen ein- bis zweitägigen Pause mit einer Schmerzbehandlung zu beginnen.
Diese kann zum Beispiel Manuelle Therapie, Wärme- oder Kälteanwendungen und Übungen umfassen, die die Muskeln stabilisieren und stärken. Hilfreich ist Repschläger zufolge auch das sogenannte kinesiologische Taping: Dabei handelt es sich um eine Art elastisches Heftpflaster, das auf die Haut aufgeklebt wird. Richtig angebracht, wirke es durchblutungsfördernd und schmerzlindernd, da es Muskeln, Gelenke, Lymph und Nervensysteme stimuliere.
Bei einem Schleudertrauma zum Beispiel durch einen leichten Auffahrunfall mit dem Auto wird der Kopf ruckartig vor- und zurückbewegt. Das kann die Muskulatur der Halswirbelsäule blockieren und ihre Funktion behindern. Mögliche Folgen, die manchmal auch erst nach drei Tagen auftreten, sind verspannte Nackenmuskeln, leichte Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen oder unsicheres Gehen. Laut Repschläger können die Beschwerden chronisch werden, wenn sie nicht behandelt werden.