Hersteller kündigen höhere Lebensmittelpreise an
Berlin (dpa) - Ob Milch, Eier oder Fleisch: Verbraucher müssen bald mehr Geld für Lebensmittel ausgeben. „Die Zeit der Niedrigpreise beim Discounter ist vorbei“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner.
Schon vor Beginn gibt es eine klare Botschaft von der Grünen Woche (21. - 30. Januar): Lebensmittel werden teurer. Bauern und Ernährungsindustrie erklärten am Mittwoch (19.1.) die Zeit vergleichsweise stabiler Preise für beendet. „Die Preise für Rohstoffe sind extrem gestiegen“, sagte der Chef des Branchenverbands BVE, Jürgen Abraham. Seit Mai 2010 hätten sich Agrarrohstoffe um 40 Prozent verteuert. „Das kann die Industrie nicht allein wegstecken, irgendwann müssen wir das an die Verbraucher weitergeben.“ Vor allem durch die höheren Preise erwarte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) 2011 ein Umsatzplus von 2 bis 2,5 Prozent.
Gerd Sonnleitner vom Deutschen Bauernverband sagte: „Die Zeiten, als Milch, Butter, Eier oder Fleisch eine Inflationsbremse waren, sind vorüber, auch die Zeit der extremen Niedrigpreise beim Discounter.“ Die Lebensmittelpreise würden sich jedoch „im Rahmen der allgemeinen Teuerungsrate entwickeln“. Zu den gestiegenen Preisen, etwa für Weizen und andere Rohstoffe, trügen auch Spekulationen an den Weltmärkten bei.
Die Branchenlage ist Thema auf der Agrarmesse. Die Veranstalter erwarten 1632 Aussteller aus 57 Ländern, wie die Messegesellschaft mitteilte. Im Vorjahr waren es 1589 aus 56 Ländern. Bis zum 30. Januar rechnen die Ausrichter mit 400 000 Besuchern. Politische Themen sind auch die weltweite Ernährungssituation und der Skandal um dioxinverseuchtes Tierfutter.