Jungbleiben mit Muskelkraft
Köln (dpa-infocom) - Seit Jahrtausenden ist die Menschheit auf der Suche nach dem ewigen Jungbrunnen. Dabei tragen wir die beste Quelle für Jugendlichkeit in uns: unsere Muskulatur. Sie kann dafür sorgen, dass wir bis ins hohe Alter dynamisch und selbstständig bleiben.
„Muskelzellen erneuern sich ständig und werden meistens nicht älter als 15 Jahre. Sie sind sozusagen ständig in der Pubertät“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Allerdings müssen sie täglich beansprucht werden. „Muskeln wollen etwas tun. Denn für sie gilt das Motto: Nur was genutzt wird entwickelt sich, was ungenutzt bleibt verkümmert“, weiß Froböse.
Ab dem 30. Lebensjahr verlieren wir ca. 10 Prozent Muskelkraft, weil wir nichts getan haben. Durch regelmäßiges Training können wir aber die Zunahme des Fettgewebes deutlich verlangsamen. Daher wundert es nicht, wenn ein trainierter 60-Jähriger den Fettgewebsanteil eines durchschnittlichen 30-Jährigen vorweist. Und die beste Nachricht ist: Es ist nie zu spät mit dem Training zu beginnen. Eine Studie an der Deutschen Sporthochschule zeigte, dass sich die Muskelkraft innerhalb eines Jahres verdoppeln kann.
Mindestens einmal täglich sollte die Muskulatur daher „ausdauernd“ genutzt werden. Optimal ist eine moderate Aktivität von 30 Minuten, die auch ganz einfach in den Alltag integriert werden kann. So bietet die Mittagspause die optimale Möglichkeit für einen Spaziergang. Und auch der Weg zur Arbeit kann mit dem Rad aktiv gestaltet werden. „Zusätzlich sollten die Muskeln einmal am Tag richtig „brennen“. Das gelingt etwa, indem man beim Treppensteigen zwei Stufen auf einmal nimmt“, rät Froböse. Denn Muskeln wachsen nur, wenn sie auch richtig belastet werden. Und da sie immer „jugendlich“ sind, können sie bis ins hohe Alter hinein durchaus täglich strapaziert werden. Um fit zu bleiben, ist es sogar ein Muss.
Auch die Entspannung darf nicht zu kurz kommen. Dafür gibt es einen einfachen Alltagstrick. „Um die Muskeln zu lockern, spannen Sie diese zunächst für drei bis fünf Sekunden an - auch wenn es paradox klingen mag. Danach lässt sich die Muskulatur viel leichter entspannen“, rät der Gesundheitsexperte. An kälteren Tagen hilft bei der Entspannung auch ein warmes Bad oder ein Saunabesuch.