Lebensmittelinfektion kann Älteren gefährlich werden

Bonn (dpa/tmn) - Hat man sich einen Virus eingefangen oder etwas Falsches gegessen? Bei Symptomen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen kann beides dahinterstecken: eine Magen-Darm-Grippe oder eine Lebensmittelinfektion.

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Oft spricht man im letzten Fall auch von einer Lebensmittelvergiftung. Der Begriff ist aber irreführend: „Schließlich sorgt nicht Gift für die Beschwerden sondern Bakterien oder Viren in verdorbenen Lebensmitteln, meist durch eine direkte Entzündung oder durch die Wirkung spezieller Bakterienstoffe an der Darmschleimhaut“, erklärt Peter Walger vom Berufsverband Deutscher Internisten. In den meisten Fällen sei der Brechdurchfall durch eine Lebensmittelinfektion nach wenigen Tagen vorbei und der ganze Spuk nach einer Woche vorüber.

Die meisten Betroffenen brauchen mit einer Lebensmittelinfektion nicht zum Arzt. Anders verhält sich das aber etwa bei chronisch Kranken oder älteren Menschen. Für sie wird vor allem der Flüssigkeitsverlust gefährlich, erklärt Walger, der leitender Arzt für Internistische Intensivmedizin und Infektiologie an den Johanniterkliniken Bonn ist. Mitunter kommen auch Infusionen zum Einsatz. Gesunde können das ausgleichen, indem sie viel trinken und die richtigen Elektrolyte zu sich nehmen. Aber auch Gesunde sollten zum Arzt gehen, wenn sie etwa Fieber und heftige Krämpfe bekommen oder Blut oder Schleim im Stuhl ist. So heftige Reaktionen seien bei Lebensmittelvergiftungen aber nicht die Regel, sagt Walger.

Rebelliert der Körper innerhalb einer Stunde oder noch während des Essens, steckt in der Regel keine Lebensmittelinfektion, sondern eine allergische Reaktion dahinter. „Von der Zeit zwischen den Symptomen und dem Essen kann man in etwa auf den Erreger schließen“, sagt Walger. Bei Salmonellen dauert es etwa ein bis zwei Tage, bis man Durchfall und Co. bekommt.