Kater lässt sich nicht mit Sport besiegen

Saarbrücken (dpa/tmn) - Sportmuffel aufgepasst: Wer sich am Tag nach einer rauschenden Partynacht nicht zum Sport aufraffen kann, kann getrost liegenbleiben. Sport bei Katerstimmung ist nämlich gar nicht ratsam.

Schon geringe Mengen Restalkohol verringern die Reaktionszeit auch beim Sport, warnt Thomas Haab von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie. Außerdem verschlechtere sich die Koordination wie die Gleichgewichtsfähigkeit, und der Alkohol erhöhe die Risikobereitschaft. „In Kombination mit einer schlechteren Reaktions- und Koordinationsfähigkeit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Sportverletzung“, sagt Haab.

Neben diesen negativen Effekten auf das Nervensystem werde auch die Ausdauer beeinträchtigt. „Des Weiteren senkt Alkohol den Testosteronspiegel, was sich negativ auf die Wirkung eines Krafttrainings, also den Muskelaufbau, auswirkt“, fügt der wissenschaftliche Mitarbeiter hinzu. Nicht zu unterschätzen sei auch, dass sich die Infektanfälligkeit erhöht und der Sportler mit Alkohol im Blut schlechter regeneriert.

Die Auswirkungen des Alkohols auf die sportliche Leistungsfähigkeit hängen Haab zufolge mit der Höhe des Alkoholspiegels im Blut zusammen: Im Durchschnitt könnten etwa 0,1 Promille an Alkohol pro Stunde abgebaut werden. „Orientiert man sich an dieser Zeitangabe, bietet es sich beispielsweise an, nicht direkt am Morgen nach der Party zu trainieren, sondern erst gegen Mittag oder Abend“, sagt er. „Übrigens: Wer das Gefühl hat, den Alkohol beim Training "auszuschwitzen", der gibt sich leider nur einer Illusion hin.“

Zusammengefasst bedeutet das: Nach einer alkoholreichen Feier sollte man auf intensive oder ungewohnte sportliche Aktivität verzichten. Eine gute Alternative ist zum Beispiel ein Spaziergang an der frischen Luft. „Letztendlich macht auch hier die Dosis das Gift: Wer am nächsten Tag trainieren möchte, achtet besser auf die Menge an Alkohol“, empfiehlt Haab.