Kühlen statt backen: Eistorten sorgen für Erfrischung
Osnabrück (dpa/tmn) - Amaretto, Schokolade oder Himbeeren — all das kann man zu einer Eistorte kombinieren. Mit wenig Aufwand lässt sie sich auch selbst machen. Das Ergebnis ist eine leckere Alternative zu Speiseeis in der Waffel.
Verschiedenen Überlieferungen zufolge soll die erste Eistorte 1774 dem französischen Herzog von Charters serviert worden sein. Seit 1859 wurde sowohl das Speiseeis als auch die Herstellung von Eistorten revolutioniert: Die Eismaschine wurde erfunden.
Laut Patissier Roman Aster muss zunächst der Boden der Torte hergestellt werden: Der Zuckerbäcker wählt häufig einen Biskuitboden. „Dann streicht man das Speiseeis aus der Tiefkühltruhe in eine Form ein“, erklärt Aster. Wichtig ist, dass man das Eis bei minus 12 bis minus 14 Grad aufbewahrt. Außerdem muss man darauf achten, dass das Eis weder zu hart noch zu flüssig ist, damit man es gut verstreichen kann.
Nachdem das Eis auf dem Tortenboden ist, kann man kreativ werden - je nach Vorliebe. Aster hat schon Eistorten mit Amaretto-Keksen, Kaffee und Vanille gemacht. Wer die fruchtige Variante bevorzugt, kann sich an Kombinationen wie Sorbets aus Kirschen, Himbeeren oder Johannisbeeren versuchen.
Ein neuer Trend geht laut dem Zuckerbäcker in die asiatische Richtung, beispielsweise mit der japanischen Zitrusfrucht Yuzu. Die hellorange Frucht kann man gut mit geraspelter Kokosnuss kombinieren und als leckere Verzierung für Eistorten nehmen.
Anna Gohl, Chefin des Picco Eiscafés in Neuss, verziert ihre Eistorten gerne mit Marzipan oder Mousse au Chocolat. Für ihre veganen Gäste gibt es auch Eistorten aus Speiseeis ohne Milch und Sahne.
Jens Behrend von der Dr. Oetker Versuchsküche empfiehlt Eistorten mit pürierten Früchten und Zucker. Eines seiner Lieblingsrezepte ist die leichte Joghurt-Eistorte. Dafür rührt er einen Knetteig aus Weizenmehl, Zucker und Butter an und verteilt diesen auf eine bemehlte Quiche-Form. Nach etwa zehn Minuten Backzeit bei ca. 200 Grad Ober- und Unterhitze ist der Boden für die Eistorte fertig.
Der Eisbelag wird aus Joghurt, Zucker und Vanillezucker gemacht. Dazu schlägt er Sahne steif, die er unter die Joghurtmasse hebt und dann am besten in einer Eismaschine gefrieren lässt. Wenn das Eis fest ist, hebt Behrend pürierte Himbeeren darunter und verstreicht das Eis mit einem Löffel auf dem Teigboden. Als Verzierung empfiehlt er, Himbeeren auf die Torte zu legen.
Nachdem die Eistorte fertig und in der Tiefkühltruhe nach einigen Stunden gefroren ist, muss man vor dem Servieren auf einiges achten. Patissier Aster rät, die Torte etwa zehn Minuten vor dem Essen aus der Tiefkühltruhe herauszuholen. „Das Problem dabei ist, dass man die Eistorte nicht noch einmal einfrieren kann.“. Denn dann bilden sich Eiskristalle, und die geschmackliche Qualität leidet.
Für dieses Problem hat Behrend zwei Tipps parat: Beim Herausholen kann man versuchen, vorsichtig ein Stück der tiefgefrorenen Eistorte abzuschneiden und den Rest direkt wieder in die Kühltruhe zu stellen. Am besten klappt das mit einem vorher heiß abgespülten Messer.
Eine andere Möglichkeit ist, die Eistorte direkt in kleinen Portionen zuzubereiten. „Zum Beispiel in kleinen Kunststoffschälchen oder einem Muffinblech“, erklärt Behrend. So kann man genau so viele Portionen machen und später herausholen, wie man braucht.
Und zu welchen Anlässen isst man eine Eistorte? Laut Eiscafé-Besitzerin Gohl werden die gefrorenen Kuchen häufig als Desserts bei Hochzeiten, Geburtstagen und Jubiläen serviert. Es geht aber auch weniger festlich: Behrend empfiehlt Eistorten zu einem schönen Mittagsmenü oder zur Kaffeetafel.