Langsamer Aufstieg verhindert Höhenkrankheit

Wiesbaden (dpa/tmn) - Die sogenannte Höhenkrankheit trifft nicht nur Extrembergsteiger. Bereits ab einer Höhe von 2500 Metern über Normalnull droht die lebensgefährliche Krankheit. Ein langsamer Aufstieg, viel trinken und bestimmte Medikamente beugen vor.

Schon ab einer Höhe von 2500 Metern über Normalnull droht die mitunter lebensgefährliche Höhenkrankheit. Überwinden Wanderer auch noch mehr als 500 Höhenmeter pro Tag, sind sie besonders gefährdet. Betroffene verwechselten die Anzeichen allerdings oft mit den Folgen der körperlichen Anstrengung und gerieten so in Lebensgefahr, erläutert Prof. Ulrich Fölsch von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden. Klassische Symptome seien Kopfschmerzen, Appetitverlust, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Benommenheit oder Schlafstörungen. Sie treten meist in den ersten drei Tagen nach dem Aufstieg auf.

Vorbeugen lässt sich zum einen, indem man weniger als 500 Höhenmeter pro Tag überwindet, zum anderen durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr - allerdings kein Alkohol - sowie bestimmte Medikamente, die der Arzt verordnen kann. Wichtig ist auch, keine Arzneien wie das Hustenmittel Codein zu nehmen, die die Atmung verlangsamen. Denn bei zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck, und der Körper nimmt über die Atmung weniger Sauerstoff auf.

Wenn Beschwerden auftreten und sich bei einer Rast oder in Ruhelage nicht bessern, müssten Betroffene auf unter 2500 Meter absteigen, sagt Fölsch. Er rät Wanderern, sich vor einer Hochgebirgstour grundsätzlich ärztlich beraten lassen. Herzkreislauf- und Lungenkranke sollten sich prinzipiell nicht in mehr als 2000 Metern Höhe aufhalten. Unbehandelt kann die Höhenkrankheit zum Tod führen.