Maß voll? München bekämpft schlechtes Einschenken auf der Wiesn

München (dpa) - Schluss mit schlecht eingeschenkten Maßkrügen auf dem Oktoberfest: Mit intensiven Kontrollen will die Stadt München dieses Jahr gegen die nachlässige Schankmoral auf dem größten Volksfest der Welt vorgehen.

Zu wenig Bier im Maßkrug? Dem soll auf der diesjährigen Wiesn mittels Kontrollen Einhalt geboten werden. „Nicht einmal jeder fünfte Krug ist voll eingeschenkt“, sagte der Münchner Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle - das ist die Bilanz der Kontrollen in mehreren Jahren. „Die Wirte können das besser - und sie sind auch dazu verpflichtet. Das muss sich deutlich verändern!“

Die meisten Maß Bier liegen zwar im Toleranzbereich: Auf der Wiesn gilt eine Toleranz von 15 Millimetern „Unterschank“, also zu geringe Füllhöhe. Jedoch sei diese Toleranz als Ausnahmeregelung gedacht, sagte Blume-Beyerle. „Es hat sich aber im Laufe der Jahre so eingependelt, dass die volle Maß die Ausnahme ist.“ Im vergangenen Jahr enthielten nur zwei Drittel der Krüge genug Bier.

Acht Kontrolleure sind für das KVR täglich auf dem Oktoberfest unterwegs und prüfen neben Lebensmittelqualität und Hygiene mit einem geeichten Messstab auch die Schankmoral. 2012 beanstandeten sie 15 Prozent der Maßen, weil sie zu wenig Bier enthielten. Der Preis für einen Liter Bier liegt dieses Jahr bei durchschnittlich 9,66 Euro. Jeder Besucher trinkt im Schnitt gut eine Maß, im vergangenen Jahr waren es 6,9 Millionen Liter.

Beim 180. Oktoberfest (21. September bis 6. Oktober) werden rund sechs Millionen Besucher erwartet.