Mit Achtsamkeit zur Ruhe kommen

Weinheim (dpa/tmn) - Achtsamkeit lässt sich mit simplen Übungen ganz einfach trainieren. Mit ihrer Hilfe erfährt man Ruhe - ohne das Gefühl, unter Druck zu stehen. Nach einer Weile gewinnt man so Abstand zu negativen Gedanken.

Wer in sich hineinhört, versteht sich oft besser, heißt es. Doch zu viel Selbstaufmerksamkeit kann schädlich sein: Denn zu viel Innenschau holt Ängste, Zweifel und Grübeleien an die Oberfläche. Achtsamkeit hilft dabei, sich selbst gegenüber freundlicher zu werden. Dafür reichen schon kurze Übungen im Alltag: zum Beispiel sich drei Minuten nur auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren oder auf das Gehen. „Das ist in dem Moment alles, was ich tue. Und wenn die Gedanken zu dem Problem, das mich beschäftigt, zurückkehren, dann lenke ich die Aufmerksamkeit wieder zurück zum Atmen“, sagt Matthias Hammer, Psychotherapeut in Stuttgart, in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe Juli 2013).

In diesem Moment komme der Mensch zu Ruhe und habe nicht das Gefühl, etwas leisten oder verändern zu müssen. Nach einer Weile hilft Achtsamkeit dabei, Abstand von negativen Gedanken zu bekommen. Außerdem halte man Gefühle leichter aus. Wer sich beispielsweise einsam fühlt, sucht dafür schnell nach Gründen. Man grübelt über verpasste Chancen oder die eigene Persönlichkeit, die man für seine Isolation verantwortlich macht. Wer das tut, richtet negative Aufmerksamkeit auf sich selbst und fühlt sich immer schlechter. Wer achtsam ist, kann die Einsamkeit dagegen wahrnehmen, ohne sich schlecht zu machen. Das Gefühl wird für den Moment akzeptiert, ohne dass es unterdrückt wird oder eine Gedankenspirale auslöst.