Mit dem Rauchen aufhören: E-Zigaretten helfen nicht
Berlin (dpa/tmn) - Wer endlich mit dem Rauchen aufhören will, sollte als Ersatz lieber nicht zur E-Zigarette greifen. Denn die macht den Rauchstopp nicht leichter - ganz im Gegenteil.
E-Zigaretten und E-Shishas gehören nach Ansicht von Ärzten und Eltern nicht in Kinderhände. Die Deutsche Krebshilfe fordert deshalb mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen, Kinderärzten sowie dem Bundeselternrat ein Abgabeverbot der Produkte an Kinder und Jugendliche. „Mit vermeintlich harmlosen und schmackhaften E-Shishas und E-Zigaretten wird das Rauchritual eingeübt“, sagte Gerd Nettekoven von der Deutschen Krebshilfe. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum warnte, die Verdampfungssubstanz sei gesundheitlich bedenklich - vor allem für Kinder und Jugendliche. Mit den Mini-Verdampfern in Form eines Füllers können Substanzen mit und ohne Nikotin inhaliert werden.
Auch wer als Erwachsener mit dem Rauchen aufhören will, macht es sich durch den Griff zur E-Zigarette nicht leichter - im Gegenteil. Denn Tabak rauchen und E-Zigarette dampfen sind vom Ablauf her fast gleich: ziehen, inhalieren und wieder auspusten. Dieses gleichbleibende Ritual „füttert das Suchtgedächtnis“, erklärt Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
Neben der körperlichen Abhängigkeit vom Nikotin zwingt Raucher dieses Suchtgedächtnis zum regelmäßigen Griff zur Zigarette. Die psychische Abhängigkeit werden sie durch das Umsteigen auf die E-Zigarette also nicht los.
Besser geeignet seien gerade für starke Raucher Entwöhnungskurse und altbewährte Mittel wie Nikotin-Pflaster oder -Kaugummis. Allerdings sollten Raucher sich eine Frist setzen, wann sie auch mit den Kaugummis wieder aufhören. Denn auf Dauer können die zum Beispiel auf den Magen schlagen. Bartsch empfiehlt, für die Rauchentwöhnung maximal zwölf Wochen Nikotin-Kaugummis zu kauen. Am Ende zählt vor allem eines, sagt Bartsch: „Man muss es wollen.“