Mögliche neue Vogelgrippe-Verdachtsfälle in Niedersachsen
Oldenburg (dpa) - Weil keine neuen Vogelgrippe-Infektionen in Niedersachsen nachgewiesen wurden, werden die Einschränkungen für viele Höfe gelockert. Allerdings gibt es ein verdächtiges Ergebnis.
Weil nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Niedersachsen keine weiteren Infektionen nachgewiesen worden sind, können die meisten Züchter der Region seit Freitagabend wieder Geflügel zum Schlachthof fahren. Das teilten die Landkreise Cloppenburg, Ammerland und Leer mit. Allerdings ist in einem Aufzucht- und Mastbetrieb für Enten im Landkreis Emsland bei zwei Tieren ein verdächtiges Ergebnis festgestellt worden. Das teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Freitag mit.
Der betroffene Betrieb wurde gesperrt. Die Proben seien sofort an das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg geleitet worden. Mit einem Ergebnis werde im Laufe des Wochenendes gerechnet. Einschränkungen und ein befristetes Verbot, neues Geflügel in die Ställe zu nehmen, gelten bis Mitte Januar weiter in einem größeren Kreis um den betroffenen Hof in Barßel im Kreis Cloppenburg.
„Wenn es so bleibt und wir so davonkommen, dann hat die Branche großes Glück“, sagte der Geschäftsführer der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Dieter Oltmann. „Ein größeres Geschehen wird der Branche großen Schaden zufügen.“ Den bislang entstandenen Schaden konnte der Verbandschef nicht beziffern. Auf Anordnung der Behörden waren 120 000 Tiere getötet worden.
Niedersachsen ist mit rund 100 Millionen Stück Geflügel der wichtigste Produzent in Deutschland, allein im Kreis Cloppenburg werden knapp 13,5 Millionen Puten und Hühner gehalten.
Das zuvor in Ostasien kursierende gefährliche H5N8-Virus tauchte in Europa erstmals im November in einem Putenhof in Mecklenburg-Vorpommern auf. Nachweise in den Niederlanden, Großbritannien und Italien folgten. Derzeit gilt eine Übertragung über Zugvögel als wahrscheinlichster Verbreitungsweg.