Mundpilz nicht mit Kamillentee weggurgeln
Neumünster (dpa/tmn) - Pilzbefall im Mundraum lässt sich nicht mit einfachen Hausmitteln bekämpfen. Im Gegenteil: Gurgeln mit Kamillentee beispielsweise macht den Befall nur noch schlimmer. Das richtige Medikament sollte die erste Wahl sein.
Das Gurgeln mit Kamillentee trockne die Mundschleimhaut aus und schaffe so bessere Bedingungen für den Pilz, warnt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Betroffene sollten zum HNO-Arzt gehen und sich ein pilzabtötendes Medikament verschreiben lassen. Die Tinktur oder Gurgel-Lösung beseitige den Pilzbelag in acht bis zehn Tagen.
Mundtrockenheit sei ein Risikofaktor für Pilzbefall. Sie trete oft als Nebenerscheinung einer Diabetes auf. Auch Säuglinge, ältere Menschen und Krebs- oder HIV-Patienten litten wegen ihres schwächeren Immunsystems häufig unter der entzündeten Mundschleimhaut. Eine längere Antibiotika-Behandlung kann nach Angaben des Verbands ebenfalls ein Auslöser für den Pilzbefall im Mund sein.
Eine starke Rötung und weiße Flecken, die sich schwer abwischen ließen, deuteten auf einen Befall hin. Betroffen sei der Mundraum, in schweren Fällen auch die Speiseröhre. Symptomatisch seien ein brennendes Gefühl im Mundraum, ein unangenehmer Geschmack und Schluckbeschwerden.