NDR-Verbrauchermagazin: Fisch in Supermärkten oft „gepanscht“
Hamburg (dpa) - Garnelen und Speisefisch schnurren oft um einiges zusammen, wenn man sie zum Braten in die Pfanne legt. Dem Grund dafür ist jetzt eine Fernsehsendung nachgegangen. Ihr Fazit: Häufig wird getrickst.
Fisch und Garnelen aus dem Supermarkt werden laut Recherche des NDR-Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“ häufig „gepanscht“. Diese Produkte würden mit Wasser schwerer gemacht, um sie dann teurer zu verkaufen. Laut NDR seien 23 Fische „stichpunktartig“ eingekauft worden, um sie auf Fremdwasser und Zusatzstoffe untersuchen zu lassen. Zwölf davon waren auffällig und wurden ins Labor geschickt - bei fünf sei ein künstlich erhöhter Wassergehalt festgestellt worden. Fast jede vierte Stichprobe von Scholle, Pangasius und Garnelen war mit Fremdwasser aufgeschwemmt, wird in dem TV-Magazin berichtet.
„Es ist nicht verboten, einem Produkt Wasser zuzusetzen“, erklärte Elke Müller-Hohe von der Gesellschaft Deutscher Chemiker, die zugleich im Landesuntersuchungsamt in Freiburg tätig ist. „Aber man muss es kenntlich machen, so dass der Verbraucher diese Produkte klar von unbehandelten unterscheiden kann.“ Bei den gepanschten Produkten aus der „Markt“-Stichprobe hatte jedoch lediglich ein Hersteller den Einsatz von Zusatzstoffen deklariert.
Jörg Oehlenschläger, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor der Bundesforschungsanstalt für Fischerei, sagte: „Vor allem bei Garnelen werden bewusst Zusatzstoffe zugesetzt, um Wasser zu binden, weil das eben eine sehr hochpreisige Ware ist.“