Neuer Ebola-Todesfall in Sierra Leone

Freetown/Genf (dpa) - Nur einen Tag nach der offiziellen Bekanntgabe des Endes der Ebola-Epidemie in Westafrika ist in Sierra Leone erneut ein Mensch dem Virus zum Opfer gefallen.

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Eine Frau starb in der Stadt Magburaka im Zentrum des Landes an Ebola, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und örtliche Behörden erklärten.

In örtlichen Medienberichten war zunächst von einem Jungen als Opfer die Rede gewesen. Sierra Leone war von der WHO bereits im November für Ebola-frei erklärt worden. Seitdem hatte es keine gemeldete Erkrankung mehr gegeben.

Am Donnerstag hatte die WHO Liberia für Ebola-frei erklärt. Damit waren erstmals seit Ausbruch der Seuche vor gut zwei Jahren alle drei betroffenen westafrikanischen Länder offiziell Ebola-frei. Das bedeutete das Ende der Epidemie in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Die WHO und andere Experten hatten allerdings gewarnt, dass es im Laufe des Jahres noch einzelne Krankheitsfälle geben könnte.

Ebola-Experte Luis Encinas der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen bestätigte den neuen Todesfall in Sierra Leone ebenfalls. Die genauen Umstände seien noch unklar.

Der bislang verheerendsten Ebola-Epidemie fielen mehr als 11 300 Menschen zum Opfer. Ein Land wird für Ebola-frei erklärt, wenn es 42 Tage - die doppelte Zeitspanne des maximalen Inkubationszeitraums - keine neuen Fälle gegeben hat. Die betroffenen Länder haben inzwischen adäquate Behandlungskapazitäten und Vorsichtsmaßnahmen, so dass einzelne Fälle zu keiner neuen Epidemie führen sollten.

Das tödliche Ebola-Virus stellt Forscher weiterhin vor Rätsel. Experten gehen davon aus, dass sich das Virus zum Beispiel beim Verzehr von infizierten Wildtieren auf Menschen überträgt. Hoffnungen richten sich auf die Entwicklung von Impfstoffen, bei der in letzter Zeit Fortschritte erreicht wurden.