Passionsblume beruhigt und löst Ängste
Würzburg (dpa/tmn) - Extrakte aus der Passionsblume helfen bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden. Darauf weist der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen“ an der Universität Würzburg hin.
Der Studienkreis hat das Gewächs deshalb jetzt zur Arzneipflanze des Jahres 2011 gewählt hat. Untersuchungen am Menschen hätten außerdem ergeben, dass Extrakte der Pflanze 'Passiflora incarnata' gut angstlösend wirken. Anders als bei vielen Psychopharmaka komme es dabei nicht zugleich zu muskelentspannenden Effekten. Daher sei Pflanze ein alltagstaugliches Beruhigungsmittel, das sich besonders tagsüber gut einsetzen lassen.
Am wirksamsten sind den Experten zufolge Extrakte aus den Blättern. Welche Inhaltsstoffe verantwortlich sind, sei bislang unklar. Vermutet werde aber, dass die Hauptwirkung auf großen in der Pflanze enthaltenen Molkekülketten, den sogenannten Flavonoiden, beruht. Zu den beruhigenden und angstlösenden Effekten komme es, weil im Nervensystem bestimmte Botenstoffe gehemmt werden.
Ursprünglich stammt die Pflanze aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Bekannt sind mehr als 400 Arten, zahlreiche haben essbare Früchte. Im Handel spielt den Angaben zufolge aber nur die Maracuja der 'Passiflora edulis' eine Rolle. Der Studienkreis wählt seit 1999 eine Arzneipflanze des Jahres, die eine „interessante Kultur- und Medizingeschichte aufweisen“ soll. Ihre Wirkung müsse in wissenschaftlichen Studien überprüft sein. Die Arzneipflanze des Jahres 2010 ist Efeu.