Psychiater warnt vor „Legal Highs“
Stuttgart (dpa) - Das Wort „Legal Highs“ für legale Muntermacher führt die Konsumenten in die Irre. Wer meint, eine harmlose Alternative zu verbotenen Substanzen gefunden zu haben, ist in Wirklichkeit auf einem gefährlichen Weg.
„Legal Highs“ sind nach Auskunft eines Experten trotz harmloser Beschreibungen als Badesalz oder Kräutermischung hochgefährlich. „Da riskiert man Kopf und Kragen“, sagte der Göppinger Psychiater Leo Hermle bei einer Fachveranstaltung in Stuttgart. Die körperlichen Wirkungen des Konsums der synthetisch hergestellten Varianten von Cannabis und Amphetaminen reichten bis hin zu Schlaganfall und Herzinfarkt. Auch psychische Veränderungen seien die Folge, darunter länger andauernde Psychosen. Das Gefährliche an den Drogen sei, dass weder Konsument noch Dealer - häufig Internetshops - über die genaue Zusammensetzung Bescheid wüssten.
Nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums starben seit 2010 bundesweit 20 Menschen nach dem Konsum solcher Substanzen. Nach Hermles Worten stehen bei jungen Menschen Cannabis & Co nach Nikotin und Alkohol auf der Beliebtheitsskala auf Platz drei. Den Trend zu den „Legal Highs“ bestätigen auch Beratungsstellen. „Wir vermuten, dass „Legal Highs“ zum erhöhten Beratungsbedarf im Bereich Cannabinoide beitragen“, sagte Christa Niemeier, Referentin der baden-württembergischen Landesstelle für Suchtfragen.