Rotwein in Maßen kann vor Infarkten schützen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Ob Alkoholgenuss positiven Einfluss auf die Gesundheit hat, hängt von der Dosis ab. Maßvoller Genuss von Rotwein kann vor der Verkalkung der Blutgefäße schützen. Klar ist aber auch: Man muss nicht trinken, um gesund zu bleiben.
Maßvoller Rotweingenuss kann die Blutgefäße schützen. In kleinen Dosen helfe der Rebensaft, die Verkalkung von Arterien vorzubeugen, sagt Thomas Meinertz, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt. „Die Antioxidantien im Wein verlangsamen den Abbau von Stickstoffmonoxid im Blut.“ Dadurch komme es seltener zu Ablagerungen, welche die Gefäße verengen und zum Infarkt führen können.
Zusätzlich verändere der Alkohol im Wein die Fettwerte im Blut: Sogenanntes schlechtes Cholesterin, das die Verkalkung der Arterien fördert, werde verringert. Zusätzlich verdünne Alkohol das Blut stärker als andere Flüssigkeiten. „Durch den erhöhten Blutfluss werden die Innenwände der Gefäße langsam geweitet und elastischer“, sagte Meinertz. Dadurch werde die Gefahr von Infarkten weiter gesenkt.
Die Wirkung von mäßigem Weißwein- und Biergenuss sei ebenfalls gesund, wenn auch nicht ganz so stark wie beim Rotwein, sagt der Arzt weiter. Bei diesem würde sich ein hoher Anteil an entzündungshemmenden Flavonoiden zusätzlich positiv auswirken.
Meinertz bezieht sich dabei auch auf Studien, die zwischen Nord- und Südfrankreich große Unterschiede im Infarktrisiko festgestellt haben. „Im Süden leiden deutlich weniger Franzosen an Herzleiden als im Norden.“ In der Bretagne und der Normandie sei der Konsum von Spirituosen etablierter, in der Provence und an der Mittelmeerküste trinken die Bewohner dagegen eher Rotwein.
Als förderlich gelte für Männer der Genuss von 20 Gramm Alkohol pro Tag, dies seien zwei kleine Gläser Rotwein. „Bei Frauen gilt ein Gläschen pro Tag als gesund“, sagt Meinertz. Umgerechnet auf Bier entspreche das einem halben beziehungsweise viertel Liter. Doch dies seien nur Richtwerte. „Wer Alkohol schlecht verträgt, für den ist schon das zu viel.“
Der Kardiologe betont daher: „Man muss nicht Rotwein trinken, um gesund zu bleiben.“ Gerade Personen mit Nierenleiden, Diabetiker oder Schwangere sollten vom täglichen Glas Rotwein absehen. „Man darf nicht vergessen, das Alkohol immer noch ein Nervengift ist und den Körper schwer schädigen kann.“ Meinertz empfiehlt, den Wein abends zu trinken. „Das entspannt und passt gut zu einem gesunden Salat.“