Chronische Nebenhöhlenentzündung: Behandlung dauert lange

Köln (dpa/tmn) - Wer auf Dauer nicht mehr richtig durch die Nase atmen kann und Schmerzen oder ein Druckgefühl im Gesicht hat, leidet womöglich an einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Betroffene müssen bei der Behandlung Geduld mitbringen.

Es gibt keine Therapie, die eine chronische Nebenhöhlenentzündung schnell verschwinden lässt. Das erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Allerdings gebe es Mittel, die die Beschwerden nachweislich lindern.

Hilfreich seien vor allem kortisonhaltige Nasensprays, erläutert das IQWiG auf seinem Portal Gesundheitsinformation.de. Durch die Sprays schwellen die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen ab. Der Nutzen überwiege die möglichen Risiken, die mit dem Gebrauch von Kortison verbunden seien. Für dauerhafte Linderung sei es oft nötig, die Mittel über Monate oder Jahre anzuwenden.

Wie nützlich dagegen die Einnahme von Antibiotika bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ist, könne nicht beurteilt werden, weil es dazu bislang keine guten Studien gebe. Und der Einsatz von abschwellenden Nasensprays sei nur für wenige Tage sinnvoll, weil diese bei längerem Gebrauch den umgekehrten Effekt haben können. Hausmittel wie das Spülen mit Kochsalzlösung können einen Versuch wert sein. Allerdings existieren dem IQWiG zufolge keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Vor- und Nachteilen.

Bessern sich die Beschwerden durch Medikamente nicht ausreichend oder dauerhaft, ist eine Operation eine Möglichkeit. Allerdings haben bisher nur wenige aussagekräftige Studien untersucht, wie sich die sogenannte funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation (FESS) langfristig auf die Beschwerden auswirkt, heißt es auf Gesundheitsinformation.de. Auch nach einer OP müssten meist weiterhin Kortisonsprays angewendet werden.