Schlafmangel kann Darmkrebs begünstigen

Wiesbaden (dpa/tmn) - Dauerhafter Schlafmangel kann die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Darauf weist Wolfgang Wesiack, der Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten in Wiesbaden, hin. Er beruft sich auf eine aktuelle Studie aus den USA.

Wer nachts im Durchschnitt weniger als sechs Stunden schläft, hat demnach ein deutlich erhöhtes Risiko, Dickdarmpolypen zu entwickeln, als jemand, der nachts in der Regel sieben Stunden lang schläft. Polypen sind gutartige Krebsvorstufen. Sie können sich zu bösartigen Tumoren entwickeln, wenn sie nicht behandelt werden.

Wesiack rät, Darmpolypen bei einer Darmspiegelung zu entfernen und genau untersuchen zu lassen, um Darmkrebs auszuschließen. Weitere Risikofaktoren sind eine familiäre Vorbelastung und ein ungesunder Lebensstil. Dazu zählen Rauchen, zu viel Alkohol, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Wer zur Risikogruppe gehört, sollte Wesiack zufolge spätestens ab einem Alter von 45 Jahren regelmäßig zur Darmspiegelung gehen. Bislang beginnt die Krebsvorsorge in Deutschland im Alter von 55. Frühzeitig entdeckt, ist Darmkrebs in den meisten Fällen heilbar.

Information:

Im Internet kann eine Zusammenfassung der Studie abgerufen werden.