Sicher in den Badeurlaub: Ältere sollten vorher zum Arzt
München (dpa/tmn) - Die Zahl der älteren Ertrunkenen ist nach Angaben der DLRG im vergangenen Jahr gestiegen. Hier gibt es Ratschläge, wie Senioren das Risiko senken können, zu ertrinken. Wichtig ist, dass sie sich nicht überschätzen.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr Ältere ertrunken als im Jahr 2010. Das geht aus einer am Donnerstag (22. März) vorgestellten Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervor. Demnach sind 2011 insgesamt 410 Menschen in Deutschland ertrunken. Davon waren 225 über 50 Jahre alt - 2010 waren es erst 201. Das entspricht einem Anstieg von rund zwölf Prozent. Zurückgegangen ist hingegen die Zahl der ertrunkenen Kinder: Starben 2010 noch 33 Kinder unter 15 Jahren, waren es im vergangenen Jahr 22 Kinder.
Ältere Menschen lassen sich vor einem Badeurlaub am besten vom Arzt untersuchen. Dabei sollten sie vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Blick haben. Denn verengte Herzkranzgefäße können den Sprung ins Wasser schnell tödlich enden lassen: „Vor allem, wenn die Differenz zwischen der Außentemperatur und dem Wasser groß ist, verkrampfen die Gefäße und es kommt zu einer Minderdurchblutung“, sagt Heribert Brück, Sprecher des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK). Dies könne zu Herz-Rhythmus-Störungen und im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen.
Ältere überschätzten sich oft in ihrer Leistungsfähigkeit. „Sie haben nicht mehr so viele Reserven wie Jüngere, legen an sich selbst aber die gleichen Maßstäbe an wie vor 20 Jahren“, erklärt Brück. Gefährlich werde es vor allem, wenn Senioren nach einer längeren Pause wieder mit dem Sport beginnen. „Meist sind das die Engagierten und Ehrgeizigen. Sie sollten einen Gang zurückschalten und sich bewusst machen, dass sie von vorne anfangen müssen.“ Besser als im Hauruckverfahren sei es, sich langsam zu steigern.
Generell sollten Ältere beim Schwimmen die allgemeinen Sicherheitsregeln einhalten: nicht mit vollem Magen baden und nicht ins eiskalte Wasser springen. Bei Risikofaktoren wie hohem Blutdruck und hohen Cholesterinwerten oder Verwandten mit Herzerkrankungen, sollten sich Senioren in jedem Fall vor dem Schwimmen ärztlich durchchecken lassen.