Sommerzeit-Umstellung: So läuft alles glatt

Berlin (dpa/tmn) - Für Langschläfer wird es hart! In der Nacht zum Sonntag (27.3.) wird ihnen eine Stunde „geklaut“. Für die Sommerzeit werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Aufpassen müssen auch Bahn- und Autofahrer sowie Menschen, die auf einen Handywecker vertrauen.

Die Nacht zum Sonntag wird die kürzeste des Jahres: Um 2 Uhr werden die Uhren um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Das wird bei Langschläfern für müde Augen sorgen. Auch sonst wirkt sich die Umstellung auf die Menschen aus:

Bahnreisen: Bahnreisende müssen sich keine Gedanken machen. Zum Zeitpunkt der Umstellung werden etwa 50 Nachtzüge der Deutschen Bahn unterwegs sein. Sie haben laut Bahn im Fahrplan genug Zeitpuffer, um ihre Ziele pünktlich zu erreichen.

Schlafprobleme: Viele kommen morgens schwerer aus dem Bett. Doch das legt sich nach einigen Tagen wieder. Das berichtet die Krankenkasse KKH-Allianz. Der Schlafmediziner Bernd Mross sagt, nur eine kleine Minderheit habe mit der Umstellung wirklich zu kämpfen. Das betreffe vor allem Menschen mit einem streng geregelten Tagesrhythmus. Der Arzt rät diesen Menschen: „Wichtig sind eine ungestörte Umgebung, Dunkelheit und der Verzicht auf aufregende Fernsehfilme oder Lektüre vor dem Schlafengehen.“ Mit Beginn der Sommerzeit sollte der normale Schlafrhythmus beibehalten werden. „Sich mittags hinzulegen, weil eine Stunde Schlaf fehlt, bringt nichts.“

Straßenverkehr: Der Auto Club Europa (ACE) warnt vor einem höheren Unfallrisiko. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten war in den vergangenen fünf Jahren jeweils im ersten Monat nach der Zeitumstellung gestiegen, 2009 sogar um rund 30 Prozent. Studien zufolge gibt es insbesondere am Montagmorgen nach der Umstellung mehr Unfälle als an einem gewöhnlichen Montagmorgen. An den Tagen nach der Zeitumstellung rät der ACE, schon bei ersten Anzeichen von Müdigkeit hinterm Steuer eine Pause einzulegen. Statt im Auto sitzen zu bleiben, besser am Rastplatz aussteigen und sich an der frischen Luft die Beine vertreten. Dann kommt der Kreislauf in Gang. Auch gymnastische Übungen helfen.

Wildunfälle: Auch das Risiko steigt. Nach der Zeitumstellung fallen morgendlicher Berufsverkehr und die Dämmerung zusammen. In dieser Zeit sind vor allem Rehe auf Futtersuche unterwegs, wie der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) erläutert. Deshalb sollten Autofahrer in waldreichen Gebieten den Fuß vom Gas nehmen und besonders aufmerksam sein. Wer im Scheinwerferlicht mit Tempo 80 ein Tier sehe, könne rechtzeitig bremsen. Bei 100 Stundenkilometern sei das nicht mehr möglich. Wer Wild auf der Straße entdeckt, sollte abblenden, bremsen und hupen, so der DJV. Bei einem Unfall sichern Autofahrer die Stelle ab und benachrichtigen die Polizei. Getötete Wildtiere dürfen keinesfalls mitgenommen werden. Selbst wenn am Fahrzeug kein sichtbarer Schaden entstanden und das Tier geflohen ist, sollte der zuständige Jagdpächter benachrichtigt werden. Ist dieser nicht bekannt, kann die Polizei weiterhelfen.

Handywecker: Wer sein Mobiltelefon als Wecker nutzt, kann leicht verschlafen: Denn nicht alle Handys und Smartphones schalten zuverlässig auf Sommerzeit um. Besondere Probleme hatten in der Vergangenheit iPhone-Nutzer. Zwar funktionierte hier die automatische Zeitumstellung, das Weckerprogramm arbeitete aber bei einigen Geräten weiter mit der alten Zeit. „Auf der sicheren Seite ist man nur, wenn man die Zeit manuell ändert“, sagt Markus Eckstein von der Zeitschrift „Connect“. Dabei muss die richtige Zeitzone ausgewählt werden. Nutzer in Deutschland stellen je nach Software GMT+1 (Greenwich Mean Time), UTC+1 (Coordinated Universal Time) oder MEZ (Mitteleuropäische Zeit) ein.

Haustiere: Katzen und Hunde kommen mit der Umstellung gut klar. Zwar verfügen die Tiere über eine ausgeprägte innere Uhr und nehmen wahr, wenn sich ihre Fresszeiten verändern. Eine Stunde falle aber nicht ins Gewicht, erläutert der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH). Haben Tierbesitzer dennoch das Gefühl, dass ihr Vierbeiner irritiert ist, können sie die Fütterungszeiten ein paar Tage lang um 10 bis 15 Minuten vorziehen. So gewöhnen sich die Tiere langsam um.