Angehörige betreuen Soziale Isolation im Alter verhindern - Lebensqualität steigern

Soziale Isolation im Alter betrifft fast die Hälfte aller deutschen Rentner. Doch wie ist sie zu vermeiden?

Soziale Isolation ist ein zunehmendes Problem im Alter.

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Laut einer Studie fühlen sich mehr als 42 Prozent der Deutschen einsam. Besonders im höheren Lebensalter keine Seltenheit. Durch den Wegzug der Familie, den Verlust des Ehepartners oder Krankheiten, die die Selbstständigkeit eingrenzen, drohen Ältere schnell in die soziale Isolation und Einsamkeit abzurutschen.

Dabei ist die Einsamkeit nicht nur potenzieller Auslöser für Depressionen, sondern kann auch das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen. Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, die ältere Menschen vor der sozialen Isolation zu bewahren.

Ältere Menschen brauchen ein offenes Ohr

Insbesondere medizinische Helfer treffen nahezu täglich auf das Problem, dass ihre Patienten zwar unter der Krankheit leiden, die Einsamkeit aber oftmals noch schwerwiegender ist. Sie haben niemanden, der ihnen ein offenes Ohr schenkt, um ihre Sorgen und Nöte aufzunehmen. Vor allem Krankenfahrer und andere Dienstleister springen dann ein und geben die dringend benötigte Zuwendung.

„In solchen Fällen nehmen wir uns einfach die Zeit und hören zu. Eine kleine menschliche Geste, die vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.“, erklären die Experten von MediHelp Krankenfahrten in einem exklusiven Interview mit Unternehmer Deutschlands.

Aber auch Familien können ihre Angehörigen mit einfachen Mitteln unterstützen, selbst aus der Ferne. Regelmäßige Besuche, Telefonate, kleine Karten oder Blumen sind ein Ausdruck der Wertschätzung und Zuwendung, den die meisten vermissen. Zudem nimmt die Person so automatisch am Leben der gesamten Familie teil, trotz einer bestehenden Distanz. Besonders Kinder dürfen ihre Erlebnisse mit Opa oder Opa teilen und von den Erfahrungen der älteren Generation profitieren. Eine Win-win-Situation für alle.

Aktivität fördern – Barrieren ausschalten

Darüber hinaus stehen älteren Menschen zahlreiche Angebote zur Verfügung, um sich mit Gleichgesinnten zu treffen und soziale Verbindungen zu knüpfen. Wer aber auf den Rollator angewiesen ist oder unter einem Grad der Immobilität leidet, dem fällt es oftmals schon schwer seine Wohnung zu verlassen. Dabei steht eine Vielzahl von Möglichkeiten bereit, die die Aktivität fördern.

Unter anderem:

  • Lokale Fahrdienste, die über die erforderliche Ausstattung für einen altersgerechten Transport verfügen
  • Digitale, regelmäßige Kaffeerunden
  • Teilnahme an Beschäftigungsprogrammen der Pflegedienstleister
  • Treffen in der eigenen Wohnung
  • Nachbarschaftshilfe in Form von gemeinsamen Essen oder Nachmittagen mit Alleinstehenden
  • Organisation von Fahrgemeinschaften mit Unterstützung von Angehörigen

Besonders in Bezug auf die letztere Option ist es hilfreich, wenn sich Familien von älteren Personen zusammenschließen, um die Aktivitätsförderung zu organisieren. Sofern bei jeder Veranstaltung ein Fahrer oder Helfer gleich drei oder vier Personen mitnehmen kann, gestaltet sich die Integration in Alltag, neben Beruf und weiteren Verpflichtungen für die Angehörigen leichter.

Leidenschaften unterstützen

Im Übrigen sind soziales Engagement, Hobbys und andere Aufgaben keine Frage des Alters. Gerade diese Form der gesellschaftlichen Beteiligung muss bei älteren Menschen gefördert werden, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und die eigene Lebensqualität zu steigern.

Am besten eignen sich dafür Tätigkeiten, denen die Menschen schon früher nachgingen. Es bietet ihnen den Vorteil, dass sie sich auf gewohntem Territorium bewegen und ihre Erfahrungen mit anderen teilen zu dürfen. Optionen gibt es reichlich, unter anderem im Schachclub, Begegnungsstätten oder im örtlichen Chor.

Letztendlich ist es wichtig, die Bedeutung von sozialen Verbindungen und Aufgaben im Alter zu erkennen, zu nutzen und damit Isolation zu verhindern. Durch die aktive Einbindung älterer Menschen in verschiedene Aktivitäten, unterstützt von ihren Familien und Freunden, können sie wertvolle Erfahrungen an andere weitergeben und soziale Kontakte pflegen. Dies trägt zu einer gesteigerten Lebensqualität im goldenen Alter bei und fördert ein erfülltes Leben ohne Einsamkeit.