„Stern“: Organempfänger haben in Deutschland schlechtere Prognose

Heidelberg (dpa) - Organempfänger haben in Deutschland laut einem Bericht des Magazins „Stern“ schlechtere Überlebenschancen als im Rest der EU.

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Zu viele verpflanzte Organe versagen schon nach einem Jahr, zitiert das Hamburger Magazin (Donnerstag) aus der Datensammlung von Prof. Gerhard Opelz von der Uniklinik Heidelberg. Dem „Stern“ zufolge melden jedes Jahr 483 Transplantationszentren aus der ganzen Welt freiwillig die Ergebnisse von fast 25 000 Organverpflanzungen nach Heidelberg.

„Für jedes Organ - Herz, Lunge, Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse - sind bei uns die Ein-Jahres-Überlebensraten deutlich schlechter als im europäischen Vergleich“, wird Opelz zitiert. Eine Sprecherin der Klinik bestätigte am Mittwoch die Existenz der Studie, wollte sich inhaltlich jedoch nicht äußern. Opelz selbst, der an der Uniklinik die Abteilung Transplantationsimmunologie leitet, war zunächst nicht erreichbar.

Die schlechte Situation in Deutschland liege zum einen daran, dass es zu wenig geeignete Organe gebe. Daher würden oft auch solche eingepflanzt, die nicht in optimalem Zustand seien. Zum anderen hätten extrem kranke Patienten hierzulande die höchste Dringlichkeit. Die Kombination beider Umstände erhöhe das Risiko, dass Organe vorzeitig versagten.