Vorschlafen oder durchmachen: Tipps gegen einen Jetlag
Landau (dpa/tmn) - Gerade bei Fernreisen fühlen sich viele an den ersten Tagen wie gerädert: Der Jetlag macht ihnen zu schaffen. Alles könnte so schön und erholsam sein, wenn nicht diese Zeitverschiebung wäre.
Probleme machen in der Regel mehr als zwei Stunden Zeitunterschied.
Reisende können vorbeugen und gegensteuern. Das erklärt Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Er hat ein paar Tipps:
Schrittweise anpassen: Wer die Möglichkeit hat, kann sich ein paar Tage vorher schon an den neuen Rhythmus gewöhnen: Fliegt man Richtung Osten, geht man jeden Tag etwas früher ins Bett. Wer in den Westen verreist, schläft entsprechend später. „Die Umstellung nach Westen klappt meist besser, das ist dann ein bisschen wie länger aufbleiben am Wochenende oder bei einer Party.“
Eine Nacht auslassen: Bei einer Zeitverschiebung von zehn, elf zwölf Stunden ist mitunter Schlafentzug sinnvoll - bis am Zielort wirklich Nacht ist. Ein oder zwei Nickerchen von höchsten 20 Minuten und vorher ein Kaffee bringen einen laut Weeß durch den Tag. Hilfreich beim Wachbleiben ist auch Tageslicht. „So kommt man relativ rasch in den dortigen Schlaf-Wach-Rhythmus.“
Beim eigenen Rhythmus bleiben: Wer weniger als 48 Stunden in der anderen Zeitzone bleibt, muss sich laut Weeß keine große Mühe geben, sich an die dortige Zeit anzupassen. Etwa bei Geschäftsreisen helfe auch mal ein Nickerchen zwischendurch, ansonsten könne man seinen eigenen Biorhythmus beibehalten.
Vorsicht mit Schlafmitteln: Ob Medikamente beim Jetlag helfen können, ist laut Weeß umstritten. „Die Daten sind uneindeutig.“ Wer sich für Schlafmittel entscheidet, sollte sie keinesfalls länger als zwei Nächte nehmen - sie machen schnell abhängig. Außerdem sollte man die Einnahme zu Hause etwa an einem Wochenende testen: „Es kann in seltenen Fällen passieren, dass man gegenteilig reagiert, dass die Mittel also anregend wirken.“