Warum das Blutabnehmen nicht immer reibungslos klappt
Bremen (dpa/tmn) - „Sie haben aber schlechte Venen!“ Diesen Kommentar hat der eine oder andere beim Blutabnehmen sicher schon gehört. Ein bisschen Wahrheit steckt tatsächlich oft dahinter. „Venen sind wie Nasen und Ohren: sehr individuell“, sagt Hans-Michael Mühlenfeld, Hausarzt in Bremen.
Es gebe auch anatomische Besonderheiten, die es schwerer machen können, eine Vene zu finden oder anzuzapfen. Weil Venen unter dem Unterhautfettgewebe liegen, sind sie bei viel Fettgewebe manchmal nicht so leicht auffindbar, erläutert der Vorsitzende des Bremer Hausärzteverbandes.
„Kleinkinder zwischen einem halben und zwei Jahren haben häufig viel Speck.“ Dort seien die Venen mitunter nur schwer zu finden. Bei Sportlern mit wenig Fettgewebe und viel Muskeln treten die Venen dagegen stärker hervor, so Mühlenfeld.
Ein zweiter Punkt, der die Blutabnahme erschweren kann, ist schwaches Bindegewebe. Dadurch seien die Wände der Venen sehr empfindlich und reißen schnell. „Trifft man die Vene nicht korrekt, entsteht schnell ein Bluterguss“, sagt der Hausarzt. Unabhängig von der Konstitution des Patienten ist die Erfahrung des Blutabnehmers der „entscheidende Faktor“ für erfolgreiches Blutabnehmen, betont Mühlenfeld.
Doch was können Patienten tun, um ihre Venen sichtbarer zu machen? Zwei kleine Tricks können unter Umständen helfen. Der erste lautet: viel trinken. „Das sorgt auch für mehr Durchfluss in den Venen“, sagt Mühlenfeld. Damit können die Chancen steigen, eine Vene zu finden. Der zweite Trick: Aufwärmen der Unterarme. Dadurch entspannen und erweitern sich die Venen.