Wenn eine Brille nötig wird — Augen auf beim Brillenkauf
Wer eine Sehhilfe benötigt, hat angesichts des inzwischen riesigen Angebots oft die Qual der Wahl. Unterschiedliche Gestelle, Marken und Gläser — da kann man insbesondere als Brillen-Neuling schnell durcheinander geraten.
Aus diesem Grund bieten wir im Folgenden einige Tipps und Tricks zum Thema Brillenkauf.
Wer zum ersten Mal eine Brille kauft, kommt an einen Besuch beim Optiker kaum vorbei. Neben einem Sehtest bietet dieser auch eine ausführliche Beratung, die beim Brillenkauf unabdingbar ist. Zu einer guten Beratung gehören neben einer Passprobe außerdem auch Tipps zur Augengesundheit und die Frage nach dem Zweck der Brille — denn nur mit dieser Info kann der Optiker dem Kunden geeignete Brillenmodelle vorschlagen.
Aus Kostengründen bestellen viele Menschen ihre Brillen inzwischen vorzugsweise in speziellen Online-Shops und verzichten auf die umfassende Beratung eines Augenoptikers. Beim ersten Brillenkauf ist davon allerdings unbedingt abzuraten. Denn um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, muss eine Brille immer individuell angepasst werden. Selbst die kleinsten Abweichungen bei der Zentrierung können zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Ermüdung oder Unwohlsein führen. Wer beim Brillenkauf nur wenig Geld zur Verfügung hat, sollte verschiedene Optiker miteinander vergleichen. Auch bei etablierten Anbietern wie Fielmann und Co. findet man viele Sehhilfen zu kundenfreundlichen Preisen— inklusive Geld-zurück-Garantie. Anders als beim Online-Kauf gibt es hier allerdings nicht nur günstige Brillen, sondern auch eine umfassende Beratung und unmittelbare Anpassung der Brillengläser und des Gestells.
Ein sehr wichtiger Aspekt beim Brillenkauf ist die Wahl der richtigen Gläser. Während früher bevorzugt Gläser aus mineralischem Glas getragen wurden, geht der Trend heute Richtung Kunststoffgläser. Mittlerweile werden gerade mal zehn Prozent aller Brillengläser aus dem klassischen Glas hergestellt. Denn im Vergleich zu Gläsern aus mineralischem Glas sind Kunststoffgläser um 50 Prozent leichter und je nach Material um das 100-fache bruchsicherer. Außerdem lassen sich Kunststoffgläser in nahezu allen Farbtönen anbieten, was Brillenträgern bei der Auswahl ihres Modells noch mehr individuellen Spielraum ermöglicht. Der einzige Nachteil ist, dass Kunststoffgläser im Vergleich zu Mineralgläsern weniger kratzfest sind und somit eine besondere Brillenpflege brauchen. Spezielle Beschichtungen, die beispielsweise schmutz- und feuchtigkeitsabweisend sind oder das Material zusätzlich härten, können für Abhilfe sorgen.
Wer nur unter Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit leidet, benötigt in der Regel einfache Einstärkengläser. Liegen dagegen zwei Fehlsichtigkeiten zugleich vor, kommen Gleitsichtgläser — also Mehrstärkengläser — zum Einsatz. Diese fungieren als Sehhilfe im alltäglichen Leben, lassen sich gleichzeitig aber auch als Lesebrille für die Nahentfernung einsetzen. Rein äußerlich sind Mehrstärkengläser inzwischen im Gegensatz zu früher kaum mehr von Einstärkengläsern zu unterscheiden. Beim Optiker sollte man allerdings unbedingt darauf achten, dass frühzeitig die optimalen Durchblickpunkte der Gleitsichtbrille bestimmt werden und die Zentrierung im Stehen erfolgt.
Neuträger sollten auch bedenken, dass die Gewöhnung an eine neue Gleitsichtbrille bis zu einem Jahr dauern kann. Also nicht entmutigen lassen, wenn man sich zunächst eingeschränkt und unkomfortabel fühlt. Entstehen allerdings nach einiger Zeit Druckstellen, sollte die Brille reklamiert werden. Bildrechte: Flickr buch mit brille riek_magazine CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten