WHO: Blut von genesenen Patienten als mögliche Ebola-Therapie
Genf (dpa) - Die Behandlung von Ebola-Kranken mit Blut von genesenen Patienten könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine vielversprechende Therapie gegen die Seuche sein.
Man verzeichne derzeit ein wachsendes wissenschaftliches Interesse an solchen Methoden, teilte die WHO mit. Die Therapie beruht darauf, dass sich im Blut von Überlebenden spezielle Antikörper befinden, die Erkrankten helfen können.
Bislang sei die Zahl der Behandlungen aber zu gering, um fundierte Aussagen über die Wirksamkeit solcher Therapien zu treffen. Zwei amerikanische Ärzte, die sich in Liberia infiziert hatten, wurden mit dem Blut genesener Patienten behandelt. Beide sind inzwischen wieder gesund. Ob dies an der speziellen Behandlung, an Medikamenten oder an der guten medizinischen Versorgung in den USA lag, kann laut WHO aber nicht eindeutig bestimmt werden.
Angesichts des schlechten Zustands der Gesundheitssysteme in Guinea, Liberia und Sierra Leone könne eine großangelegte Blut-Therapie dort nicht sofort umgesetzt werden. Deswegen stehe man in Gesprächen mit Gesundheitsbehörden, welche Personengruppen zunächst Zugang zu solchen Behandlungen erhalten sollten. Bislang sind bei der aktuellen Ebola-Epidemie nach Zahlen der WHO mehr als 2900 Menschen gestorben. Die Dunkelziffer dürfte jedoch weit höher liegen.