Terminservicestellen Wie man einen Termin beim Facharzt bekommt
Berlin (dpa/tmn) - „Waren Sie schon mal bei uns?“ und „Kasse oder privat?“ - Diese Sätze bekommen viele Patienten zu hören, wenn sie einen Termin beim Facharzt haben wollen.
Es gibt aber ein Gesetz in Deutschland, nach dem Patienten ein Termin binnen vier Wochen zusteht. Nur wie stellt man es an, in so kurzer Zeit einen Termin zu bekommen?
Eine Möglichkeit sind die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV), sagt Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. „Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein“, erklärt er: Der Patient muss gesetzlich versichert sein und eine Überweisung zum Facharzt haben. „Eine Ausnahme sind Termine beim Augenarzt und Frauenarzt“, ergänzt Stahl.
Bei der jeweiligen KV kann der Patient die Telefonnummer der Terminservicestelle erfragen und dort anrufen. Binnen einer Woche besorgen die Mitarbeiter dann einen Termin, der wiederum in der Regel nicht später als vier Wochen nach dem Anruf liegt. „Wenn man zu dem Zeitpunkt nicht kann, sagt man das am besten gleich“, rät Stahl. Dann schlägt der Mitarbeiter einen neuen Termin vor. Wichtig ist auch, sowohl beim Arzt als auch bei der KV einen zugesagten Termin wieder abzusagen, wenn man ihn nicht einhalten kann. Nur so wird der Termin im System wieder freigegeben.
„Einen Termin beim Wunscharzt vermitteln die Terminservicestellen aber nicht“, sagt Stahl. Es muss auch nicht die nächste Praxis des jeweiligen Fachgebiets sein. Von dieser nächstgelegenen fachärztlichen Praxis darf der vermittelte Facharzt in der Regel aber auch nicht mehr als eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt sein.
Alternativ können sich Patienten auch an ihre Krankenkasse wenden, sagt Ann Marini vom GKV-Spitzenverband. Viele Kassen haben ihr zufolge Verträge mit Medizinischen Versorgungszentren oder Ärztefachgruppen - und können ebenfalls freie Termine vermitteln.