Winterblues durch Spaziergänge vertreiben
Berlin (dpa/tmn) - Im Winter fühlen sich viele antriebslos und müde. Draußen ist es früh dunkel und ungemütlich kalt. Das schlägt manchen aufs Gemüt. Dagegen hilft es, sich viel zu bewegen.
Besonders Waldspaziergänge zur Mittagszeit seien im dunklen Winter hilfreich, sagt der Biopsychologe Peter Walschburger von der Freien Universität Berlin. „Nicht nur Tageslicht ist eine Vitalisierungsmöglichkeit und ein Erholungsfaktor.“ Auch eine natürliche Lebensweise habe diesen positiven Effekt. Dazu gehöre viel Bewegung: Sie aktiviere den Körper und bringe den Kreislauf in Schwung.
Das fehlende Tageslicht im Winter mit Lampen zu kompensieren, sei grundsätzlich eher keine sinnvolle Strategie, sagt der Experte. Morgens im Dunkeln aufzustehen und dann sofort alle Lampen in der Wohnung anzuschalten, könne zwar ab und zu stimulierend sein. Aber hilfreicher sei es, morgens mit dem Licht langsamer anzufangen. „Das macht die Natur ja auch so“, sagt Walschburger. Berufstätige sollten morgens versuchen, ein wenig vom ersten Tageslicht abzubekommen, indem sie zum Beispiel zu Fuß zur Arbeit gehen. „Auch die Temperaturen morgens sind ja ein anregendes Element.“
Antriebslosigkeit und Müdigkeit im Winter seien aber nicht unbedingt dem fehlenden Licht geschuldet, erklärt Walschburger. „Menschen sind es gewohnt, bei schlechter Stimmung nach draußen zu schauen. Und da sieht man dann eben trübes Wetter.“ Der Mensch sei aber in der Regel gar nicht in der Lage, die eigentlichen Ursprünge schlechter Stimmung zu ergründen. „Deswegen sucht man die Begründung oft im Licht.“