NDR-Bericht: Räucherlachs oft keimbelastet
Hamburg (dpa) - Günstiger Räucherlachs aus dem Supermarkt oder vom Discounter ist häufig stark keimbelastet und fast verdorben. Das geht aus einem einem Bericht des NDR hervor.
Mikrobiologen haben den Verdacht, dass viele Räucherlachs-Angebote aus dem Supermarktregal eigentlich nicht mehr verkehrsfähig sind. Aus Sicht der Experten dürften sie daher nicht mehr verkauft werden. Das ergaben Recherchen des Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin „Markt“.
Sachverständige des KIN Lebensmittelinstituts in Neumünster nahmen nach Schilderung des Magazins Stichproben aus sieben Supermärkten und Discountern unter die Lupe: Schon bei der sensorischen Prüfung fielen laut NDR einige Räucherlachsproben wegen unangenehmer Gerüche, tranigem Geschmack oder unappetitlichen roten Blutgerinseln im Lachsfleisch durch.
In der mikrobiologischen Untersuchung lagen demnach neun von zehn getesteten Proben über dem Richtwert für die Keimbelastung. Drei Räucherlachse überschritten diesen sogar um das 300-fache. Lediglich an einem Wildlachs hatten die Wissenschaftler nichts zu beanstanden.
Eine hohe Keimbelastung bei leicht verderblichen Lebensmitteln kann nach Aussagen von Medizinern zu Erbrechen und Übelkeit führen - typischen Merkmalen einer Lebensmittelvergiftung.