Zika-Fall in Florida alarmiert US-Präsident Obama
Washington (dpa) - Eine mögliche Zika-Übertragung durch Mücken in den USA hat Präsident Barack Obama auf den Plan gerufen. Er telefonierte mit Rick Scott, dem Gouverneur des Bundesstaats Florida, dessen Gesundheitsbehörde vor zwei Tagen über einen möglichen Zika-Fall informiert hatte.
Es wird vermutet, dass das Virus nicht aus einem Zika-Verbreitungsgebiet im Ausland mitgebracht, sondern direkt in dem südöstlichen US-Staat von einer Mücke übertragen wurde. Sollte sich das bestätigen, wäre dies laut Weißem Haus die erste durch eine Mücke übertragene Zika-Infektion auf dem US-Festland. Auch in Europa ist ein solcher Fall bislang noch nicht bekannt.
Obama bot Scott die Unterstützung der Bundesbehörden bei der Untersuchung des Falls und der Mückenbekämpfung in Florida an. Im „Sunshine-State“ wie auch in weiteren südlichen Bundesstaaten wie Louisiana und Texas ist die Mücke Aedes aegypti heimisch, welche das Virus überträgt.
Das durch das Virus verursachte Zikafieber verläuft bei gesunden Menschen oft mit milden Grippesymptomen. Eine Infizierung von Schwangeren kann allerdings zu schweren Fehlbildungen beim Kind führen.
Das Zika-Virus kann auch durch Sex übertragen werden. Im Mai war der erste Fall in Deutschland bekannt geworden. Dabei ging es um ein Paar, das ungeschützten Sex hatte. Der Mann hatte sich den Angaben zufolge Anfang April in Puerto Rico aufgehalten und mit Zika angesteckt. Nach seiner Rückkehr übertrug er das Virus auf seine Partnerin, die daraufhin ebenfalls erkrankte.
In den meisten Fällen von sexueller Übertragung war der Mann mit dem Zika-Virus infiziert. Mitte Juli meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC dann den ersten Fall, bei dem das Virus von einer Frau auf einen Mann übertragen wurde.