Zu viel Sonne im Job kann hellen Hautkrebs auslösen
Berlin (dpa/tmn) - Etwa ein Drittel aller Fälle von hellem Hautkrebs könnten berufsbedingt sein. Doch den wenigsten Draußenarbeitern ist diese Gefahr bewusst. Jetzt wird geprüft, ob der Hautkrebs als Berufskrankheit gelten kann.
Am besten ist jedoch, vorzubeugen.
Bislang schützen sich noch zu wenige der Beschäftigten, die viel im Freien arbeiten, vor den hautschädlichen UV-Strahlen der Sonne. Dabei könnten etwa ein Drittel aller Fälle von hellem Hautkrebs berufsbedingt sein. Darauf hat Michael Reusch vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) zum Auftakt der „Aktionswoche Haut&Job 2011“ am Montag (5. Dezember) in Berlin hingewiesen.
„Mindestens 15 Prozent der Bevölkerung müssen sich beruflich bedingt regelmäßig in der Sonne aufhalten“, sagte er. Dazu gehörten etwa Dachdecker, Landwirte, Skilehrer oder Müllwerker. Sie und ihre Arbeitgeber seien sich häufig der Gefahr nicht bewusst, die für die Haut von intensiver und dauerhafter UV-Strahlung ausgehe. Auch Hautärzte denken Reusch zufolge bislang noch selten an den Job als Ursache für die häufigste Krebsart in Deutschland. Derzeit gebe es etwa 15 000 neuen Fällen von hellem Hautkrebs pro Jahr aus, mindestens 5000 davon seien berufsbedingt.
Früh erkannt, ist heller Hautkrebs als eine der wenigen Krebsarten vollständig heilbar. Er tritt dabei oft erst 20 bis 30 Jahre nach intensiver Sonneneinstrahlung auf. Daher könnten auch Rentner betroffen sein. Das Bundesarbeitsministerium prüft derzeit, unter welchen Voraussetzungen heller Hautkrebs durch UV-Einstrahlung als Berufskrankheit anerkannt werden kann. Einzelfälle sind laut dem BVDD schon anerkannt worden. Zum vorbeugenden Schutz empfiehlt es sich, UV-undurchlässige Kleidung und einen Hut zu tragen sowie Lichtschutzcremes zu benutzen.