Klare Zweiteilung Abisolierwerkzeuge im Test: Marken deutlich vor Billigware
Köln (dpa/tmn) - Mit Abisolierwerkzeugen lassen sich die Isolationen von Kabeln entfernen. In einer Stichprobe hat die Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ (Ausgabe April 2018) gemeinsam mit der Versuchs- und Prüfanstalt (VPA) elf Ader-Abisolierwerkzeuge getestet.
Das Ergebnis ist eine klare Zweiteilung.
„Es gibt die typischen Markenhersteller der Produkte mit viel Erfahrung, die beim Test ganz klar vorne liegen“, berichtet Test-Redakteur Peter Baruschke. Diese auch mit Abstand teuersten Geräte im Test erzielten die Noten „sehr gut“ und „gut“.
Die preiswerten Geräte hingegen zeigten deutliche Mängel: Sie sind sperrig und unhandlich, teils quetschen sie die Adern stark oder beschädigen diese. Das kann gefährlich werden: „Mit der Zeit kann es passieren, dass die beschädigten Stellen zu einer Überlastung führen“, sagt Baruschke. Allerdings betont der Heimwerker-Experte auch: Beim Arbeiten selbst kann nichts passieren, solange man die Abisoliergeräte - wie vorgeschrieben - nur an spannungsfreien Leitungen verwendet.
Die schlechteren Geräte im Test erzielten die Noten „befriedigend“ bis „mangelhaft“. Bezieht man allerdings das Preis-Leistungs-Verhältnis in das Testergebnis ein, vergibt die Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ unter allen getesteten Werkzeugen nahezu durchgängig die Note „gut“, einmal sogar „sehr gut“ für ein Gerät der preiswerten Gruppe.
Wer braucht Abisolierwerkzeuge? Damit lässt sich an der Hauselektrik arbeiten, was allerdings Laien nur bedingt tun sollen. Aber auch für Bastler sind die kleinen handlichen Werkzeuge oftmals von Nutzen, etwa für den Modell- und Krippenbau.
Grundsätzlich haben sich die Abisolierwerkzeuge im Laufe der letzten Jahre weiterentwickelt, berichtet Baruschke. Während man bei früheren Modellen oft noch eher ein Gefühl für den richtigen Schnittpunkt brauchte, sei es heute fast ausgeschlossen, dass etwas schiefgeht. „Man braucht nur die Ader reinlegen und zudrücken.“
Die Testsieger haben auch eine Funktion, mit der sich die gewünschte Aderlänge vorher einstellen lässt. Baruschkes Tipp für Bastler: Die Zusatzfunktion Crimpen. Damit lassen sich Verbindungselemente auf die Adern pressen, mit denen die Leitungen festgeschraubt werden können.
Empfehlenswert sind außerdem die Entmantler, von denen „Selbst ist der Mann“ sieben ebenfalls getestet hat: Sie schnitten im Notenbereich 1,3 bis 2,5 ab. Mit ihnen kann man oft auch abisolieren. „Man sollte beim Kauf aber darauf achten, dass die Größen der Ader eingezeichnet sind“, rät Baruschke. „Das war im Test nicht überall der Fall.“