Zeit für einen Anstrich Aufgabe zum Frühlingsbeginn: Frischer Lack für Heizkörper
Köln/Frankfurt (dpa/tmn) - Im hellen Licht des Frühjahrs fällt es besonders auf: Die Heizkörper sind vergilbt und rostig. Zeit für einen neuen Anstrich:
VORBEREITUNG: Schmutz, abgeblätterte Farbe und vor allem Rost muss gründlich vom Heizkörper entfernt werden. „Wer es sich zutraut, kann ihn dazu von der Wand nehmen“, sagt Michael Pommer, Trainer an der DIY Academy in Köln. „Das erleichtert die Arbeit. Vorher muss er natürlich von der Wasserzufuhr getrennt und geleert werden.“
Um lose Teile der Altlackierung zu entfernen, empfiehlt sich eine Drahtbürste. Roststellen müssen bis auf das Metall blank geschliffen werden. „An den Stellen, wo der alte Lack abgeblättert ist, sollten auch die Übergänge beigeschliffen werden, damit sie hinterher nicht mehr auffallen“, erklärt Alexander Schneider vom Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie in Frankfurt. Anschließend die gesamte Oberfläche des Heizkörpers mit Schmirgelpapier aufrauen, damit später die Grundierung besser haftet. Um letzte Staub- und Fettablagerungen zu entfernen, den Heizkörper dann noch mit Seifenlauge oder Salmiakgeist abwischen.
Nach dem Trocknen wird eine Grundierung mit Rostschutzfarbe aufgebracht. Diese Schicht muss gut durchtrocknen und dann aufgeraut werden, bevor es ans Lackieren geht. Um sich später aufwendiges Putzen zu ersparen, ist es ratsam, Thermostat und Ventil mit Kreppband abzukleben.
FARBE: „Für den eigentlichen Anstrich gibt es spezielle Heizkörperfarbe“, erklärt Pommer. „Sie vertragen hohe Temperaturen von mindestens 90 Grad und sind arm an Ausdünstungen.“ Normale Farbe ist ungeeignet. Das Deutsche Lackinstitut empfiehlt Acryl-Heizungslacke auf Wasserbasis. Sie enthalten so gut wie keine Lösemittel und sind deshalb für Innenräume gut geeignet. Als Speziallacke für die Heizkörper sind sie hitzebeständig und vergilben auch bei höheren Temperaturen nicht.
„Lösungsfreie Lacke sind genauso gut wie solche mit Lösungsmitteln“, betont Karl-August Siepelmeyer vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz. „Sie haben die gleiche Deckkraft und eine angenehme optische Wirkung, weil sie meist seidenmatt glänzen.“
PINSEL: „Für das Streichen von Heizkörpern gibt es spezielle Heizkörperpinsel, die einen längeren Stiel haben und so gebogen sind, dass sie auch an schwer zugängliche Stellen kommen“, erklärt Siepelmeyer. Auch Heizkörperrollen, die ebenfalls einen langen Stiel haben, sind praktisch. Wichtig: Für wasserbasierte Acryllacke ohne Lösungsmittel am besten auch Acrylpinsel mit synthetischen Borsten nutzen, da sie den Lack gut aufnehmen und einen glatten Verlauf ermöglichen.
Von Farbsprays rät Pommer ab. „Das Sprühen erscheint zwar auf den ersten Blick einfach und praktisch. Aber in geschlossenen Räumen kann der Sprühnebel bedenklich für die Gesundheit sein. Außerdem verschmutzt er die Umgebung, wenn man nicht sauber arbeitet.“
VORGEHEN: Der Lack sollte dünn auf die Heizkörper kommen, um unschöne Nasen und Läufer zu vermeiden. Außerdem würde eine zu dicke Farbschicht die Wärmeleitfähigkeit des Heizkörpers beeinträchtigen und zusätzlich Energie verbrauchen. Heimwerker beginnen am besten an der Rückseite des Heizkörpers und arbeitet sich nach vorne vor. Fangen sie mit der Vorderseite an, besteht die Gefahr, dass beim Arbeiten die fertige vordere Lackschicht beschädigt wird. Nach dem Neuanstrich muss der Lack vollständig durchtrocknen.
VERZICHT AUF ANSTRICH: Eine Neulackierung lohnt sich nicht bei jedem Heizkörper. „Oft ist es wirtschaftlicher, ein neues, effizienteres Modell zu kaufen, als sich die viele Arbeit zu machen“, erklärt Pommer. „Denn der Renovierungsaufwand bei älteren Geräten kann erheblich sein.“ Außerdem schränkt der DIY-Experte für Heizkörper ein: „Ist er allerdings durchgerostet und läuft Wasser aus, ist mit Lack nichts mehr zu machen. Dann muss er erneuert werden.“ Bei historischen Heizkörpern, Designerstücken oder Modellen mit ungewöhnlichen Maßen sei der Aufwand aber durchaus gerechtfertigt.